Ein Hauch von nichts
von Mathias Schlosser
Es ist schon ein bisschen wie bei „Des Kaisers neue Kleider“. Nicht, dass die Bürgermeister von Eschborn und Schwalbach irgendwie nackt vor ihren Rathäusern stehen würden, doch der Kompromiss, den sie im Streit um die Erweiterung der Obermayr-Schule erzielt haben, ist schon so etwas wie ein Hauch von nichts. Da muss man verwaltungsrechtlicher Feinschmecker sein, um zu erkennen, was sich denn eigentlich gegenüber der Situation vor der Eskalation mit dem Gang vor das Verwaltungsgericht geändert hat. Immerhin hat jetzt auch ein zweites teures Gutachten bewiesen, dass von einer Erweiterung der Obermayr-Schule keine besondere Stau-Gefahr ausgeht.
Alexander Immisch wird in Schwalbach kaum Schwierigkeiten haben, die Mini-Korrekturen am Bebauungsplan durch das Stadtparlament zu bekommen. Bei Adnan Shaikh in Eschborn könnte es schwieriger werden. Zwar kann er auf einen rechtssicheren Kompromiss verweisen und kann den auch noch mit fundierten Zahlen begründen. Doch die Erwartung bei einigen in der Stadt war sicher eine andere: nämlich dass nicht nur auf dem Papier, sondern tatsächlich weniger Autos durch das Gewerbegebiet Camp-Phönix-Park fahren.
Unglücklich wäre, wenn das Obermayr-Projekt nun im Eschborner Bürgermeisterwahlkampf weiter verzögert wird. Denn der Ausbau der Schule nutzt nicht nur Schwalbach, sondern auch Eschborn.
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