Friedrichsdorf (sn). An dem neunjährigen Jonathan aus Burgholzhausen geht das Thema Corona nicht spurlos vorbei. Keine Schule, der sportliche Junge fährt Fahrrad oder joggt. Mit seiner Mutter hat er Berichte aus Afrika gesehen, wo Tausende Menschen auf engsten Raum zusammenleben müssen ganz ohne Mundschutz oder sauberes Wasser. Das hat ihn beeindruckt. Afrika kennt er, sein Freund Leon kam als Kleinkind aus Äthiopien nach Deutschland. In den Kindernachrichten logo! sieht er einen Bericht über einen irischen Jungen, der die Marathonstrecke mit dem Fahrrad fuhr, um für Schutzmasken zu sammeln. Einige Tage später überraschte Jonathan mit der Idee, selbst einen Spendenmarathon für gefährdete Kinder in Afrika laufen zu wollen. Flyer wurde eigenhändig geschrieben, im Ort aufgehängt, Opas und Omas informiert. Papa Robert musste eine geeignete Laufstrecke für den Viertelmarathon über 10,5 Kilometer erkunden. Die Resonanz kam. Die erste Spende kam mit dem Ansporn „Lauf, Jonathan!“. Die Nachbarsjungen wollten auch mitlaufen, stille Post unter Freunden, und die halbe Jugend-Fußballmannschaft vom TV Burgholzhausen war dabei. Am Samstag, 16. Mai, trafen sich neun Jungs zum Start. Sogar sein Freund Leon war extra aus Frankfurt gekommen. Letzte Einweisung von Scout Papa Robert und dann joggten sie zwei Kilometer zur Getränkestation am Spießwald. „Die Jungs waren so schnell, wir waren fast nicht rechtzeitig am Treffpunkt“, lacht Mutter Julia. Die Strecke führte nach Köppern über Stock und Stein bis hinauf zu Saalburg. Eine kleine Snackpause hielt alle bei Kräften. Am Ziel auf der Fußgängerbrücke an der Saalburg spornten die Familien mit einem „Hopp, hopp, hopp!“ nochmal kräftig an. Erhitzt und strahlend haben sie die 10,5 Kilometer geschafft: Jonathan, Fynn C., Fynn S., Henri, Jonan, Lasse, Leo, Leon und Linus. Stolze 702 Euro sind bei dieser Aktion für zwei Corona-Projekte von Unicef zusammengekommen – durch die wunderbare Initiative eines Neunjährigen.