Friedrichsdorf (fch). Das öffentliche Leben steht derzeit in Deutschland still. Die wirtschaftlichen Schäden der Coronakrise sind groß und branchenübergreifend. Von den Auswirkungen gleichermaßen betroffen sind Unternehmer wie Arbeitnehmer. Absatz, Aufträge und Einnahmen brechen weg, Sorgen um Gesundheit, Gesellschaft und die Gesamtwirtschaft nehmen zu. Um den Schaden zu begrenzen sind Ideen und lokale Bündnisse wie in Friedrichsdorf gefragt. Hier zieht der Gewerbeverein Aktives Friedrichsdorf mit der Stadt im Interesse seiner knapp 90 Mitglieder und der Bürger an einem Strang wie die ersteVorsitzende Ulrike Schmidt-Fleischer informiert. „Es ist wichtig, dass wir alle gut zusammenarbeiten“, betont sie. Die Rechtsanwältin leitet den Gewerbeverein Aktives Friedrichsdorf gemeinsam mit ihrem stellvertretenden Vorsitzenden Marijo Juricic, Kassenwart Hans Struwe und Schriftführer Claus Hagenhoff bereits seit vier Jahren.
Weg frei für ein neues Team
Die vier Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes hatten geplant, ihre Ämter trotz aller bisher erzielten Erfolge, auf der Mitgliederversammlung am 26. März zur Verfügung zu stellen. „Wir sind als Team gestartet, zwei Mal für zwei Jahre gewählt worden und möchten jetzt den Weg für ein neues Team an der Spitze frei machen“, sagt die Vorsitzende. Die Mitgliederversammlung und damit die Vorstandswahl wurden aufgrund der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben.
Der gemeinnützige Verein Aktives Friedrichsdorf bündelt und vertritt die gemeinschaftlichen Interessen aller, die in der Hugenottenstadt wirtschaftlich tätig sind, um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Friedrichsdorf zu sichern und zu erhöhen. Zu den Aufgaben und Zielen gehören die Steigerung des Bekanntheitsgrades des Standorts Friedrichsdorf, die Mitwirkung bei der einheitlichen Stadtbeschilderung, das Schaffen einer familienfreundlichen Einkaufsatmosphäre, Gemeinschaftswerbung, Organisation von Veranstaltungen wie dem Ausbildungstag in der Philipp-Reis-Schule und Stadtfesten wie Künstler und Karossen, dem Weinfest auf und Nikolaustreiben am Houiller Platz. Auf die Fahnen geschrieben haben sich die Mitglieder auch Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft, die Bündelung der Wirtschaftskräfte, Vernetzung der Mitglieder und die Ausweitung von Serviceleistungen. „Der Gewerbeverein Aktives Friedrichsdorf lebt davon, dass seine Mitglieder sich aktiv in die Arbeit des Vorstandes mit einbringen, Ideen und Wünsche strukturiert mitteilen.“ Wie wichtig dies ist und wie gut bisher getroffene Maßnahmen und Angebote funktionieren, zeigt sich in der aktuellen Krise. Zum Renner entwickelt hat sich während der Corona-Pandemie der seit eineinhalb Jahren angebotene Lieferservice „Friedrichsdorf bringt’s“, der Dank der städtischen Unterstützung im Marketingbereich für Kunden kostenfrei ist. „Vor Corona haben sich 15 Händler am Lieferdienst beteiligt. Heute sind es 22 Händler. Das Angebot erfreut sich einer großen Nachfrage.“ Geliefert wird seit 19. März ganztägig von Montag bis Freitag nach Friedrichsdorf, Bad Homburg, Wehrheim und Rosbach.
Der Verein hat zudem für seine Mitglieder eine Werbeseite auf Facebook eingerichtet und gemeinsam mit der FDP Friedrichsdorf die Initiative „Video-Unternehmer-Chat Friedrichsdorf“ gestartet. „Der erste Video-Unternehmer-Chat fand am 24. März statt. Erfolgreich angeregt wurde ein digitaler Austausch zur aktuellen Situation zwischen Unternehmern, Gewerbeverein, Stadt und Politik. Im Vordergrund standen Austausch und Hilfe“, bilanziert Rechtsanwältin Schmidt-Fleischer. Zu den Themen des zweiten Videochats im April gehörten die Vorstellung der Teilnehmer, ein Feedback zu den umgesetzten Maßnahmen des letzten Chats, Fragen zur Veränderung der Situation vor Ort, ob und wie der Gewerbeverein oder die Mitglieder sich untereinander helfen können. „Beim zweiten Chat war die Stimmung insgesamt positiver, die Botschaft lautet „wir halten durch, wir schaffen das“ und es wurde nach Lösungen gesucht, Tipps für Sorgen und Probleme ausgetauscht“, berichtet die Juristin. Zusätzlich hat der Vorstand Aktives Friedrichsdorf per Mail einen Rundbrief an seine Mitglieder versendet mit der Frage, wie der Verein seine Mitglieder bei der Bewältigung ihrer Aufgaben und Herausforderungen unterstützen kann. Die jüngste Aktion besteht in der Schaltung einer Anzeigensonderseite in der Friedrichsdorfer Woche.