„Alle können musikalisch werden“

Das vom Chef der Musikschule, Peer-Martin Sturm, geleitete Projektorchester der Musikschule Friedrichsdorf unterhält die Gäste des Festaktes zum 30-jährigen Bestehen der Schule mit Kompositionen von Bach, „Abba“ und „Deep Purple“. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Die Musikschule Friedrichsdorf feierte getreu ihres Mottos „Freude am Musizieren“ sich und ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Festakt, einem Sektempfang, Grußworten und Reden, viel Musik sowie einer Uraufführung. Letztere trägt den schlichten Namen „Musik für einen Festakt“.

Komponiert hat das dreiteilige Werk für fünf Instrumente, das zum Festakt des 30-jährigen Bestehens der Musikschule seine Uraufführung erlebte, Theodor Köhler, seit 2019 Musikschullehrer für Klavier und Komposition. Er saß bei der Uraufführung am Flügel und wurde von seinen Kollegen Farida Chulakova (Flöte), Assel Besan (Geige), Jörg Mühlhaus (Kontrabass) und Thomas Frömming (Schlagzeug) begleitet. Für die musikalische Umrahmung der Geburtstagsfeier im Forum Friedrichsdorf sorgten das Projektorchester unter Musikschulleiter Peer-Martin Sturm mit „Air“ von Bach, „Thank You For The Music“ von „Abba“ und „Smoke On The Water“ von „Deep Purple“. Theodor Köhler und das Akademieensemble spielten „Experiences“ von Einaudi, das Saxophon-Quartett von Mikalai Zastsenski „Suite Hellenique“. Alle Redner betonten, dass die Musikschule Friedrichsdorf ein Erfolgsmodell ist. Lars Keitel sagte: „Deutschland hätte gestern nicht den letzten Platz beim Eurovision Song Contest diskutieren, sondern lieber über die großartigen Leistungen der Musikschulen sprechen sollen, die viel spektakulärer sind“.

Zu den Festrednern gehörte neben Bürgermeister Lars Keitel und dem Musikschulleiter, Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr, Hans-Joachim Rieß, der Vorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen Hessen, und Konstantin von Koblinski, der Vorstandsvorsitzende der Musikschule Friedrichsdorf. Peer-Martin Sturm sagte, dass das zentrale Anliegen der Musikschule das Wecken der Neugier und Begeisterung für Musik mit künstlerischen und pädagogischen Mitteln sei. Um diese Aufgabe erfolgreich erfüllen zu können, seien drei Dinge nötig: „Das Wissen um die Bedeutung breit angelegter musisch-kultureller Bildung und ein solider und verlässlicher finanzieller Förderrahmen. Und es braucht die Bereitschaft, diese beiden Komponenten zusammenzubringen.“

An der Musikschule unterrichten derzeit 50 Lehrer 2000 Schüler aus allen Generationen. „Die Musikschule bildet nicht nur junge Menschen und Erwachsene hervorragend aus, sondern ist auch mit Aktionen, Konzerten und Veranstaltungen aktiver Teil der Friedrichsdorfer Stadtgesellschaft“, lobte Thorsten Schorr, der die Grüße des Landrates und der Gremien des Hochtaunuskreise überbrachte. Hans-Joachim Rieß sagte mit Blick auf die Aufgaben der Musikschulen: „Es geht keineswegs darum, dass alle Menschen berufliche Musiker werden sollen. Aber alle können musikalisch werden, denn die Anlagen hierzu finden sich in jedem Menschen. Deshalb haben alle auch das Recht dazu.“ Konstantin von Koblinski freute sich, dass „die Saat, die vor 30 Jahren mit der Gründung der Musikschule Friedrichsdorf gesät wurde, aufgegangen ist, denn Musik ist Kultur und Bildung.“ Inzwischen gebe es dank Förderer, Sponsoren und Unterstützter des Musikschulvereins mehr als 130 Veranstaltungen im Jahr. Mit den Entgelten der Schüler würden die Lehrerhonorare bezahlt. „Ohne unsere Lehrer, die Freiberufler sind, geht an der Musikschule gar nichts. Wir haben Glück, denn bei uns ist die Fluktuation gering.“ Während Corona wurde der Unterricht innerhalb einer Woche von Präsenz- auf Online-Unterricht umgestellt. „Dies war vor allem im Elementarbereich eine Herausforderung“, wie Peer-Martin Sturm ergänzte. Aber auch bei älteren Kindern und Erwachsenen sei der persönliche Kontakt die beste Unterrichtsform.

!Als nächstes steht die Familienfeier am Samstag, 18. Juni, ab 14 Uhr, im Musikschulkalender. Gefeiert wird auf dem Platz vor dem Forum Friedrichsdorf in Köppern. Das Fest ist eine Kooperation der Musikschule mit dem Familienzentrum „Fambinis“. Beide nutzen die Gelegenheit sich und ihre Angebote vorzustellen, laden zum Entdecken und Ausprobieren ein. Spaß, Unterhaltung, Musik, Mitmach-Angebote, Essen und Trinken runden das Fest ab.

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