Friedrichsdorf (nel). Die Musikschule in Friedrichsdorf besteht bereits seit 33 Jahren – sie wurde 1992 gegründet. Aktuell nehmen 2051 Schüler aller Altersklassen am Instrumental- oder Gesangsunterricht teil. Von Krippenkindern über Grundschüler und Teenager bis hin zu jungen Erwachsenen – sie alle lernen entweder im Hauptgebäude der Schule oder in den Räumlichkeiten städtischer Kitas und Schulen. Doch nicht nur die jüngeren Generationen profitieren: Die älteste Schülerin ist stolze 83 Jahre alt.
Die Musikschule legt großen Wert darauf, ein breites Publikum anzusprechen. Außer dem regulären Unterricht gibt es das „Second Chance Orchester“, das Menschen aufnimmt, die lange nicht mehr gespielt haben. Denn auch wenn Einzelunterricht verlockend klingt: „Musikschule fängt da an, wo Einzelunterricht aufhört“, zitiert Peer-Martin Sturm, Vorsitzender der Musikschule, den Verband deutscher Musikschulen. „Das Schönste ist es, Menschen durch Musik zusammenzuführen“, betont er. „Musikschule bedeutet, mit Musik viele zu erreichen.“ Sturm, der seit 2005 als Gesangslehrer an der Schule tätig ist und 2021 die Leitung übernommen hat, hat bereits viel erlebt. Besonders die Pandemiezeit mit Plexiglaswänden, Masken und Gesangsverboten war eine große Herausforderung. Umso glücklicher ist er, dass nur noch wenige Nachwirkungen spürbar sind. „Der direkte Kontakt zwischen Lehrern und Schülern ist enorm wichtig und fehlte während der Pandemie sehr.“
Derzeit unterrichten 57 Lehrkräfte an der Musikschule, die Schüler aus Friedrichsdorf und umliegenden Städten wie Bad Homburg, Bad Nauheim und Rodheim betreuen. Dennoch ist es wichtig, möglichst viele Menschen zu erreichen, denn in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist es nicht immer leicht, ein Hobby wie Musikunterricht aufrechtzuerhalten. Auch der Fachkräftemangel macht sich bemerkbar: „Der Nachwuchs an Lehrkräften fehlt, und seit Kurzem dürfen keine Honorarkräfte mehr angestellt werden – alle Verträge müssen in Festanstellungen umgewandelt werden. Das stellt die Schule mit ihren rund 60 Mitarbeitern vor große finanzielle Herausforderungen“, erklärt die Schulleitung.
Trotz allem hält die Musikschule das Interesse an Musik mit einem breiten Angebot lebendig. Neben dem „Second Chance Orchester“ gibt es an der Philipp-Reis-Schule eine Bläserklasse und einen Chor. Jährlich finden sechs Schülervorspiele, ein Sommerkonzert und ein Jahresabschlusskonzert statt. Zudem gibt es ein Kindermusical – in diesem Jahr „Rotkäppchen und die Blaukappen“.
Immer wieder werden auch neue Ideen umgesetzt. So gibt es etwa das „Musikschulcafé“: Bei Kaffee und Kuchen präsentieren Schüler ihr Können. Ein weiteres Highlight war im vergangenen Jahr eine Barock-Oper von Henry Purcell in der Seulberger Kirche, die mit 40 Kindern auf der Bühne ein voller Erfolg wurde. Auch für dieses Jahr ist eine besondere Veranstaltung geplant: Im November findet „Das besondere Konzert“ statt. Ein wichtiger Termin ist zudem der Tag der offenen Tür am Samstag, 15. März. Nach vorheriger Anmeldung im Internet können Besucher an diesem Tag in kleinen Slots verschiedene Instrumente ausprobieren. Weitere Informationen gibt es unter www.musikschule-friedrichsdorf.de. Wer Fördermitglied werden möchte, kann sich per E-Mail an info[at]musikschule-friedrichsdorf[dot]de wenden. Die Musikschule freut sich auf viele weitere musikalische Momente.