Die Saat des Nabu geht gut auf

Friedrichsdorf (fw). 490 Mitglieder stark, viel „Frischlinge“ in der Kindergruppe und ein neuer Zweig im Verein. Bei der Mitgliederversammlung der Friedrichsdorfer Ortsgruppe des Nabu gab es viel zu berichten und zu beschließen. Auf rund 1400 Arbeitsstunden taxierte Nabu-Vorsitzender Klaus Peikert das Arbeitsvolumen in seinem Tätigkeitsbericht. Dazu zählte der nachgeholte runde Geburtstag des Nabu in 2022, Außeneinsätze bei Friedrichsdorfer Bürgern, die sich um verletzte Tiere sorgten oder Hilfe bei der Beseitigung von Wespennestern benötigten und vieles mehr. Hinzu kamen rund ein Dutzend Klassen- und Kindergarten-Führungen über das liebevoll in Schuss gehaltene Naturgelände des Nabus mit seinem Bachlauf, Teichen und Tümpeln. Herzstück des Vereins ist die Kinder- und Jugendarbeit. Hier hat der Nabu sein Konzept geändert. Um allen Altersklassen gerecht zu werden, bietet er zwar weniger oft, dafür aber aufwendigere Aktivtage für Erst- bis Sechstklässler an, wie die Naturschutzjugend-Koordinatorin Sabine Stelter erklärte. Und so tauchen die Jüngsten auch in der Jahresplanung ganz oben auf. 2023 will der Nabu ein von der Friedrichsdorfer Senioren-Werkstatt „Die Holzwürmer“ gezimmertes Mega-Insektenhotel wildbienenfreundlich ausstaffieren und eine Aussichtsplattform bauen. „Wir sind froh, dass auch nach der Coronazeit das Interesse der Kinder und Eltern an unseren Angeboten weiter groß ist“, sagte Stelter. Auch die Erwachsenen haben Zulauf. Die in Friedrichsdorf bekannte Arbeitsgemeinschaft Lokale Agenda21-Arbeitsgruppe „Landschaftsschutz“ wird Teil des Nabu als eine AG Streuobst. Dafür warb Dr. Michael Hoff: „Früher standen in Friedrichsdorf zehntausende Streuobstwiesenbäume, heute laufen wir Gefahr, dass es in ein paar Jahren kaum noch solche Wiesen gibt.“ Die Bäume seien oft zu alt, es fehlt an zusammenhängenden Streuobstwiesen, viele Obstbäume seien nicht fachgerecht gepflegt. Hier setzen die „Streuobstwiesler“ an. Sie rücken zur Pflege aus oder vergeben sie an Fachkräfte, vermitteln Wissen und organisieren den Friedrichsdorfer Apfeltag. Viel Arbeit, doch jetzt können Synergien genutzt werden, denn die Mitgliederversammlung stimmt für die Aufnahme. „Lange Jahre waren wir Weggefährten, jetzt arbeiten wir Hand in Hand“, kommentierte Klaus Peikert den einstimmigen Beschluss.



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