Bürgerstiftung lässt die Schüler tanzen

(hhf) – „Irgendein Apparat und einfach druff demit“ sangen dermaleinst die Rodgau Monotones zum Thema „Macht doch einfach selber mal Musik“. Vielleicht haben sich die Kinder der Rossert-Schule oder deren Eltern daran erinnert – jedenfalls demonstrierten die jungen Künstler in der Stadthalle, wie gut man mit Haushaltsgegenständen Musik machen kann. Kochtöpfe, Kanister und Besenstiele kamen ebenso zum Einsatz wie Ölfässer, das Ergebnis war ein ausgefeilter Rhythmus mit dem Höhepunkt dabei der Schlusston, der aus dem gleichzeitigen Hinwerfen von vier Besenstielen bestand.

„Kreativer Umgang mit Musik“ war das Dachthema, unter dem die Bürgerstiftung Kelkheim in diesem Jahr die Grundschulen zum traditionellen Kunstprojekt eingeladen hatte. Und rechnen mussten die Schüler auch noch: 3.500 Euro galt es, unter den fünf angetretenen Instituten gleichmäßig zu verteilen, als Gage für die Künstler gewissermaßen, denn Sieger und Verlierer gab es nicht. Stattdessen fand die Jury (Dr. Hildegard Bonczkowitz, Kay Möller und Christina Eretier )zu jedem Auftritt lobende Worte, am Tonfall war dabei immer wieder die ehrliche Begeisterung zu hören.

Der kreative Umgang mit Musik hatte selbstverständlich vor allem zu ausdrucksstarken Tanzdarbietungen geführt, wobei schon die Zahl der Tänzer(innen) starke Unterschiede aufwies.

So schickte zum Beispiel die Max-von-Gagern-Schule sieben Damen ins Rennen, die – schwarz gekleidet vor schwarzem Hintergrund – nur mit den äußeren Endpunkten des Körpers für sichtbare Bewegung auf der Bühne sorgten.

Die Grundschule Sindlinger Wiesen dagegen trat schon mit der doppelten Anzahl von Künstlern an, alle in rot und schwarz gewandet. Entsprechend dem Medium „Breakdance“ steckten unter den Schirmmützen auch einige junge Herren.

Im Anschluss punktete das zahlenmäßig etwa gleich starke Team der Pestalozzi-Schule neben ausgefeilter Choreographie vor allem mit ausgefallener Kostümierung: Neben einigen feenähnlichen Darstellerinnen tummelten sich geisterhafte Gestalten auf dem Tanzboden.

Gänzlich anders beendete schließlich die Anne-Frank-Schule den bunten Reigen, knapp 30 Kinder in eher schlichter Kleidung brachten durch reine Gestik ebenso eindrucksvoll wie eindeutig „ihre Botschaft rüber“, nämlich von einem friedlichen Miteinander unterschiedlicher Gruppen. „Menschen, die sich berühren“ attestierte die Jury, das Geschehen stets in sanfter Wellenform umgesetzt, „Tanz in seiner ganzen Essenz.“

Bürgermeister Albrecht Kündiger beeindrucken vor allem die kreativen Anreize, die den Schulen weit über den Unterricht hinaus zugute kommen, ob in künstlerischer oder wissenschaftlicher Hinsicht, natürlich jedes Jahr unter einem anderen Motto.

Entsprechend der in diesem Jahr ausgelobten Beschäftigung mit der kreativen Umsetzung von Musik endete die Vorstellung der Schulen in einem allgemeinen Abschlusstanz, der sich aus einem stilisierten Klassenzimmer unter der Leitung von Facko Trarore über das gesamte Publikum in der Stadthalle verbreitete. Zufällig gegen 11 Uhr 11 wurde es dann Zeit, wieder in die Schulen zurückzukehren, allerdings nicht ohne eine gesunde Stärkung, die am Ausgang bereitlag. Fotos: Holger Friedel

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