Den Dr.-Titel im Wahlkreis beibehalten – nur mit anderer Partei im Hintergrund

„Jahrzehnte ein Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis 118 mit dem Dr.-Titel. Das soll auch so weitergehen, nur nicht mit der CDU dahinter, sondern mit den drei Buchstaben SPD.“ So stellte sich in Hofheim Dr. Ilja-Kristin Seewald (Königstein) vor, als sie zusammen mit Nancy Faeser, Generalsekretärin der SPD in Hessen, und Michael Antenbrink, Vorsitzender der SPD Main-Taunus, berichtete, dass sich der Unterbezirksvorstand Main-Taunus einstimmig für sie als Kandidatin für den Bundestag im Wahlkreis 188 (Main-Taunus-Kreis sowie Kronberg, Königstein und Steinbach) entschieden habe. Die Promovierte Königsteinerin tritt damit gegen den Bad Sodener Norbert Altenbrink an, den die CDU als Kandidat für den Wahlkreis als Nachfolger von Dr. Heinz Riesenhuber benannt hatte. Daher auch die Wortspielerei mit dem Doktor-Titel.

Offiziell soll der Parteitag die 47-jährige Königsteinerin am 5. November in Kelkheim als Bewerberin für den Bundestag wählen.

Von Michael Altenbrink wurde die 47- jährige Ilja-Kristin Seewald als engagierte Sozialdemokratin mit hoher Wirtschaftskompetenz beschrieben. Sie wohnt seit 22 Jahren in Königstein und hat in dieser Zeit auch als Stadtverordnete Einblick in den Tagesablauf einer Kommune erhalten. Diese Erfahrungen möchte sie im Amt als Bundestagsabgeordnete einbringen, sodass sie sehen könne, was vor Ort zu tun ist. Mehr Zusammenarbeit von Bund, Land und Gemeinden ist ihre Forderung. Die SPD habe in der letzten Zeit viel getan, um die Arbeit der Kommunen zu erleichtern. Auch andere Erfolge der Sozialdemokraten verdienten nach ihrer Meinung besser herausgestellt zu werden.

Studiert hat sie unter anderem internationale Politik, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Fächern in Frankreich mit einem Auslandsaufenthalt in den Vereinigten Staaten, hat sich mit Sicherheitspolitik beschäftigt, sodass sie auch zum Thema Europa einige zu sagen habe. Weitere Themen unter anderem die Integrationspolitik, für alle bezahlbare Pflege.

Die Ortsvereinsvorsitzende in Königstein, seit 1995 Mitglied der SPD, arbeitet in verschiedenen Gremien der SPD mit, unter anderem als Stellvertretende Vorsitzende des Bezirksvorstands Hessen Süd der Arbeitsgemeinschaft Selbstständige in der SPD, was sich aus ihrem Beruf als Freie Journalistin mit eigener Kommunikationsberatung, spezialisiert auf deutsche und französische Wirtschaftsunternehmen herleitet. Von sich sagt sie, sie sei pragmatisch, sei auf der Suche nach Lösungen für „Themen, die vor uns liegen“, sei tatkräftig, möchte Menschen mitnehmen, aber nicht in einer Einbahnstraße landen.

Nancy Faeser: „Frischer Wind für den Wahlkreis.“ Jonas Tresbach für die Jusos: „Eine qualifizierte Frau, die uns in Berlin gut vertreten wird.“

Ihren Mann habe sie nicht auf längerer Strecke in Singapur begleitet, auch deshalb, weil es ihr hier so gut gefällt. Als gebürtige Norddeutsche hat sie nach wie vor ein Faible für die Nordsee, amüsiert sich immer wieder darüber, dass ihr Hund, ein Irish Terrier, zu ihrer Überraschung der Rasse „Roter Teufel“ zuzurechnen ist.

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