Forstwissenschaftler kümmern sich um den Wald der Zukunft

Wie kommt der Wald mit dem Klimawandel zurecht? Muss die Bevölkerung vor gefährlichen Raupen geschützt werden? Wie sollten Försterinnen und Förster den Wald pflegen, damit er möglichst stabil wächst?

Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich Forstwissenschaftler seit mehr als 130 Jahren. Und berichten über ihre Arbeit.

Borkenkäfer im Visier

Dem Wald soll es gut gehen. Deshalb untersuchen die Forstwissenschaftler, wie sich zum Beispiel Borkenkäfer ausbreiten – sie entwickeln Methoden, um Massenvermehrungen zu verhindern. Försterinnen und Förster erhalten Praxisanweisungen, damit sie den Wald effektiv schützen können.

Aber auch die Gesundheit des Menschen haben die Wissenschaftler im Visier.

Insbesondere der Eichen- Prozessionsspinner kann heftige, allergische Reaktionen auslösen. Er wird deshalb genau untersucht – im Ernstfall geht der Schutz der Waldbesucher vor.

Naturschutz-Forschung hat hohen Stellenwert

Der wissenschaftliche Vergleich von Wirtschafts- und Naturwäldern liefert wertvolle Hinweise, welche Naturschutzmaßnahmen im Wald erforderlich und sinnvoll sind.

Deshalb untersuchen die Forstwissenschaftler seit Jahrzehnten, wie sich die Artenvielfalt im bewirtschafteten Wald – im Vergleich zu benachbarten Naturwaldflächen – entwickelt. Aufbauend auf diesen und anderen Forschungsergebnissen leiten sie Strategien für den Waldnaturschutz ab.

Buche ist nicht gleich Buche, Fichte nicht gleich Fichte. Je nach Herkunft weisen die Bäume einer Baumart deutliche genetische Unterschiede auf.

„Für die Stabilität eines Waldes ist es wichtig, dass die richtigen Herkünfte auf den jeweiligen Standorten wachsen – denn ein Baum, der genetisch an sumpfige Täler angepasst ist, wird auf steinigen Hochlagen mit zunehmendem Alter Probleme bekommen.“ Deshalb gibt es Herkunftskontrollen, man legt Samenplantagen an und gibt Herkunfts-Empfehlungen zum Anbau standortgerechter Baumarten.

Fit für den Klimawandel?

Forstwissenschaftler und Förster müssen langfristig denken – in Jahrhunderten. Neuerdings helfen hierbei IT-gestützte Modelle, die zum Beispiel die Waldentwicklung unter dem Einfluss des vorhergesagten Klimawandels simulieren.

Die Wissenschaftler entwickeln solche Projektionen insbesondere für verschiedene Klimaszenarien, langfristige Grundwasserabsenkungen und Durchforstungsvarianten.

Sie sind für die Förster eine Entscheidungshilfe, um heute die richtige Waldpflege einzuleiten – damit unser Wald auch in 150 Jahren stabil wächst, heißt es abschließend in einem Arbeitsbericht von Hessenforst.



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