Der Grund für den Verkehrsstau in der letzten Woche

Der Verkehr staute sich teilweise bis in die Frankfurter Straße. Der Grund: Eine Baustelle in der Kelkheimer Straße in Fischbach. Wir fragten nach dem Warum, weshalb und bis wann. Eine umfangreiche Antwort kam aus dem Rathaus, von Torsten Kleipa, de, Chef des Ordnungsamtes und sie illustriert, mit welchen Problemen und Verordnungen Behörden konfrontiert werden. Hier auszugsweise der Text:

„Dort wird die letzte von vier Doppelhaushälften errichtet. Dazu muss der Bürgersteig voll gesperrt werden, da Material dort gelagert werden muss und Baugeräte darauf stehen. Während beim Bau der ersten drei Doppelhaushälften jeweils das daneben gelegene Grundstück als Lagerfläche genutzt werden, ist das jetzt nicht mehr möglich, weil daneben kein freies Grundstück mehr zur Verfügung steht. Deshalb muss Vorsorge für die Passanten (unter anderem Grundschulkinder) getroffen werden, damit sie an der Gehwegsperrung auf die jeweils andere Straßenseite gelangen können.

Der Bagger, der in den letzten Tagen die Baugrube ausgehoben hat, ragte in den Fahrbahnbereich hinein. Die LKW, welche die Erde aufgeladen bekamen, mussten auf der Fahrbahn stehen. Gleiches gilt für alle Andienungen für den Hausbau, wie zum Beispiel in den nächsten zwei Wochen für den Kellerbau. Deshalb steht über längere Zeiträume nur eine Fahrspur zur Verfügung.

All dies sind Gründe, weshalb dort diese Ampelanlage aufgestellt werden musste. Die Ampelanlage wurde von einer spezialisierten Fachfirma aufgestellt. Eine normale Baufirma ist dazu weder fachlich in der Lage, noch verfügt sie über das erforderliche Material. Deshalb kann es zu Beginn bauarbeiten sein, dass zum genehmigten Zeitpunkt die Baustelle verkehrsrechtlich eingerichtet wird, die eigentliche Baufirma aber erst einen oder zwei Tage später anrückt. Darauf haben wir oder die Verkehrssicherungsfirma keinen Einfluss.

Eine Alternative zur Baustellenampel wäre eine Umleitung durch das angrenzende Wohngebiet über Burgweg, Königsberger Straße und Staufenstraße gewesen. Mit Blick auf die dortigen Anwohner, die teilweise extrem schmalen Bürgersteige und das hohe Verkehrsaufkommen mit Linienbussen und LKW-Verkehr haben wir uns dagegen entschieden. Verkehrssicherheit hat Vorrang vor Wartezeiten für den Fahrzeugverkehr.

Alternativ hätten wir uns auch vorstellen können, dass lediglich unterhalb der Baustelle eine weitere Fußgängerampel für Passanten aufgestellt wird. Dann hätte zu jeder Andienung und während jedes Ladevorganges eine Verkehrsregelung mit zwei Warnposten erfolgen müssen. Dazu war die Baufirma mit Blick auf negative Erfahrungen in der Vergangenheit hinsichtlich der Verkehrssicherheit nicht bereit. Deshalb wurde die Anordnung in der aktuell realisierten Ausführung getroffen.

Voraussichtlich wird die Anlage bis zum 5. Juni stehen bleiben. Dies ist für einen Hausbau ein sehr kurzer Zeitraum, da der Keller mit Fertigwänden gebaut wird und darauf ein Fertighaus aufgestellt wird.

Wir haben inzwischen veranlasst, dass die Maximalgrünzeiten im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr aus der jeweiligen Pendlerhauptrichtung gegenüber der ersten Programmierung von 50 Sekunden auf jetzt 100 Sekunden verdoppelt wurden. So konnte der Rückstau deutlich verkürzt werden, allerdings muss jetzt aus der Gegenrichtung im Berufsverkehr länger gewartet werden. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass manche Autofahrer bei grün nur zögerlich anfahren und einen Abstand von 30 bis 40 Meter zum Vorderfahrzeug entstehen lassen. Dies führt dazu, dass in den Grünphasen weniger Fahrzeuge die Baustelle passieren können, der Stau wird länger. Deshalb haben wir die auf dem beiliegenden Foto abgebildeten Zusatzschilder gefertigt und montiert.

Der Aushub für den Keller ist abgeschlossen, zu Beginn dieser Woche kam die Kellerbaufirma.

Deshalb haben wir veranlasst, dass über das lange Wochenende die Ampel ausgeschaltet, die Baken von der Fahrbahn entfernt und auf dem Gehweg Platz für Passanten geschaffen wurde. Am Montagmorgen vor Beginn der Schule musste die Anlage zur Sicherung der Schulkinder wieder angeschaltet werden.

Wir bedauern, dass es zu diesen Stauungen auf der höchst belasteten Straße in unserer Stadt kommt. Wenn ein Bauherr eine Baugenehmigung hat, so dürfen wir ihm die Ausführung der genehmigten Planung nicht über das Straßenverkehrsrecht faktisch oder wirtschaftlich unmöglich machen. Wir sind verpflichtet, eine Abwägung zwischen den öffentlichen und privaten Belangen vorzunehmen. Dies ist geschehen.

Das Ergebnis ist aus den oben genannten Gründen die Verkehrsregelung durch die Baustellenampel. Die Situation hat sich etwas eingespielt und durch die Verlängerung der Grünzeiten in den Spitzenstunden sind die Stauungen deutlich kürzer geworden.“

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