Einweihung der neuen Kapelle am Johannestag

Landrat Michael Cyriax und Bürgermeister Albrecht Kündiger nahmen (v. ls.) Enkelin Christine Wittekind, Margret Schiela und deren Schwester in ihre Mitte. Fotos: Mirjam Kuschel

Kelkheim
(le) – Der Gimbacher Hof war gut besucht am 24. Juni – über 100 Gäste kamen gegen zwei Uhr zum ökumenischen Gottesdienst, der zur Einweihung der neuen Kapelle veranlasst worden war. Dass das Ereignis an genau diesem Tag stattgefunden hatte, war kein Zufall: Man wollte als Einweihungstag speziell den Geburtstag von Johannes dem Täufer nehmen, da die Kapelle ja sozusagen „getauft“ wurde.

Treffpunkt für das Ereignis war der Garten der ehemaligen Kapelle, wo die Begrüßung stattfand. Danach ging die Menge den Weg hinunter zur neuen Kapelle, angeführt vom katholischen Pfarrer Josef Peters und vom evangelischen Pfarrer Andreas Schmalz-Hannappel. Sie waren es auch, die den Gottesdienst begannen. Während der Einweihung segneten beide die Kapelle. Was einem an dem Bauwerk wohl als erstes auffällt, ist das bunte Glas in Form eines Kreuzes. Wie Architekt Helmut Mohr erläuterte, stammt es von einem Glaskünstler aus Paderborn. Zudem sei die Kapelle genau zum Kloster ausgerichtet worden. Der Standort etwas unterhalb des Hofs sei ebenfalls nicht die erste Wahl gewesen, mehrere vorherige Vorschläge wurden wieder verworfen. Der finale Standort sei aber mit dem Bauamt und sogar mit dem Land Hessen abgestimmt worden. Christine Wittekind, Vertreterin der Stifterfamilie vom Gimbacher Hof, war bei ihrer Rede sichtlich glücklich darüber, dass die Kapelle endlich fertiggestellt werden konnte. Und es wurde auch Zeit: Der Abriss der alten Wallfahrtskapelle erfolgte vor 192 Jahren und der Wunsch einer neuen Kapelle begleitete die Familie schon seit drei Generationen. Auch die Planung erstreckte sich über den langen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. Vieles habe sich verändert bei der Planung, so Wittekind, doch mit dem Endergebnis sei sie sehr zufrieden. Manch einer möge sich jetzt fragen, warum die Kapelle in einer solch modernen Form gebaut wurde - schließlich lassen sich die Flügeltüren aufklappen, wie es bei der Einweihung auch der Fall war. Bei dieser Frage zitiert die Enkelin ihre Großmutter: „Das einzig Beständige ist der Wandel.“ Es würde immer kleiner Anpassungen bedürfen, um der Zeit gerecht zu werden. Neben Landrat Michael Cyriax und dem Ersten Stadtrat Dirk Hofmann war auch Bürgermeister Albrecht Kündiger bei der Einweihung anwesend. Er sei auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und gesteht, dass er sich das Ganze zwischenzeitlich nicht recht habe vorstellen können. Er habe während der Bauzeit auch mehrere Anrufe bekommen, die das Geschehen teilweise entsetzt kommentierten. Schlussendlich sei er aber überrascht, wie schön die Kapelle geworden sei. „Kelkheim ist um eine Attraktion reicher geworden“, sagte er zufrieden.

Mit der Einweihung ist die Kapelle nun für Besucher zugänglich geworden, denen es freisteht, sich in das neue Gästebuch einzutragen und einen Ort der Besinnung und Ruhe aufzusuchen. Ein paar Taufen konnten bereits stattfinden, jedoch – so betonte es Margret Schiela – sei es ihr wichtig gewesen, die neue Kapelle erst weihen zu lassen.

Das Kreuz verbreitet vorallem abends eine ganz besondere Stimmung, wenn die untergehende Sonne durchschimmert.

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