Der Mühlgrundpark ist fast schon ein botanischer Garten

Er ist fast schon ein kleiner botanischer Garten, der Mühlgrund, nachdem sich Kelkheims Stadtgärtner dieses Parks angenommen haben. Denn dort wächst neuerdings so manches, das dem normalen Gartenfreund vielleicht unbekannt ist. Wie zum Beispiel die Elfenblume, Epimedium grandiflorum, „Rose Queen“, wie Stadtgärtner Frank Behle postwendend antwortete, als wir danach fragten. Dr. Google sagte uns noch mehr, wir erfuhren nämlich, dass diese Blume durchaus zu denen gehört, die man kennen könnte, wenn man sich mehr mit einem Garten oder der Umwelt beschäftigt.

Wie gesagt, der Mühlgrundpark sozusagen mit neuem Aussehen. Grund genug, diesen Park im neuen Gewand vorzustellen. Stadtgärtner Frank Behle und Bürgermeister Albrecht Kündiger erläuterten Einzelheiten, zumal der Park mehr und mehr Anziehungspunkt für Besucher geworden ist. Natürlich kam das Gespräch auch auf die gefällten Bäume, vor allem auf die attraktive Trauerweide. Frank Behle stellte klar. „Glauben sie mir, als Gärtner tut einem das Fällen eines Baumes immer weh. Aber hier gab es keine andere Möglichkeit. Der Pilzbefall der Bäume war so weit fortgeschritten, dass sie ohnehin in zwei oder drei Jahren von selbst gefallen und damit eine Gefahr für die Besucher geworden wären.“ Pilzbefall: Er wird immer wieder von Laien angezweifelt, ist aber oft nur von Experten zu erkennen.

Kündiger meinte, dass für den Mühlgrundpark mit seinem entschlammten Weiher viel Geld aufgewendet worden sei. „Aber es hat sich gelohnt,“ weist er unter anderem auf den blühenden Rhododendron und den Bambus hin. Auch die stehen gebliebenen Baumstümpfe bilden irgendwie eine attraktive Fassade.

Behle, dessen gärtnerische Hand sich auch schon an anderen Stellen der Stadt bemerkbar gemacht hat, wies auch darauf hin, dass die gefällten Bäume nicht irgendwo in einem Sägewerk verschwunden sind, sondern als Abgrenzungen von Beeten eine neue „Aufgabe“ fanden. Aus dem Ruhrpott stammt Frank Behle, wo früher vor allem Fichten aus dem Harz als Abstützungen in Bergwerken eine Verwendung fanden. Diese Nutzung liegt ihm nicht. So bewarb er sich vor einiger Zeit in Kelkheim und ist jetzt für die Gärtnerei der Stadt und damit für umweltgerechtes Arbeiten, verantwortlich. Der Blick auf das Gewässer: Er soll frei bleiben, „denn auch der Weiher braucht Licht. Er wird aber mit Rohrkolben und Schwertlilien ausgestattet werden.“

Kündiger griff das Thema Springbrunnen im Weiher auf, der von den Kelkheimern immer wieder gewünscht werde, nachdem er vor Jahren eine Attraktion im Park war. Er machte aber auch klar, dass die Kosten für einen Brunnen, vor allem für die Pflege, so exorbitant hoch sind, dass man auf eine Parkattraktion dieser Art verzichten müsse.

Sein Credo: Man will sich im Park erholen. Deshalb kann man sich auch auf die Wiesen legen, darf allerdings keine Feuerchen machen oder grillen. Und vor allem: Die Wiesen sollen sauber bleiben. Auf jeden Fall: Allen Abfall in die Behälter oder mit nach Hause nehmen.

Mit dem Blick auf die Nachbarschaft, denn von dort kamen in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden über die Lautstärke feiernder Jugendlicher: „Hier muss es Grenzen geben. Die Ordnungspolizei wird sich verstärkt um das Problem kümmern.“

Es kam auch das Thema „Baumpflanzungen in der Stadt“ auf. Dreihundert neue Bäume sollen es werden. Aber es gibt Probleme, teilweise durchaus berechtigt. Zum Beispiel wenn Baumwurzeln Bürgersteige heben. Doch für manchen Anlieger sind Bäume auch zu schattig, werfen im Herbst Laub ab. Kündiger: „Jeder will gern Bäume haben, aber nicht vor der eigenen Haustür.“ Das klingt genau so, wie wenn über Verkehrsprobleme diskutiert wird.

Eine Elfenblume im Mühlgrund-Park: Mit Hilfe des Teleobjektivs nah und vergrößert herangeholt. Fotos: Hillebrecht

Ein bürgermeisterlicher Blick auf den Mühlgrundweiher

Ein gut gelaunter Stadtgärtner Frank Behle vor blühendem Rhododendron

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