Der Kick-off für die Rückbau- und Abbrucharbeiten im ehemaligen Pfarrzentrum St. Franziskus startete vergangene Woche mit dem Abhängen des geschichtsträchtigen „Sonnengesangs“ des bekannten Künstlers Johannes Klarmann. Er hatte das Kunstwerk eigens für das Pfarrzentrum geschaffen. Viele Kelkheimerinnen und Kelkheimer verbinden es eng mit dem ehemaligen Pfarrzentrum.
Johannes Klarmann machte sich auch gleich gemeinsam mit den beiden städtischen Betriebshofmitarbeitern David Hachenburger und Christian Dietrich daran, die Schrauben, die das Relief an der Wand halten, zu lösen und herauszudrehen. Das abgehängte Kunstwerk wird er in seinem Atelier aufarbeiten und aufbewahren, bis es im neuen Museum im multifunktionalen Raum eine neue exponierte Position einnimmt. Bürgermeister Albrecht Kündiger zeigt sich begeistert vom Start der Arbeiten: „Wir haben den Baubeginn offiziell vollzogen, das ist wichtig, für die Zuschüsse die wir beantragt haben.“ Er sei froh darüber, dass die Diskussionen über ein Für und Wider der Baumaßnahme nicht mehr stattfinden und noch dieses Jahr zumindest mit den Abbrucharbeiten begonnen werden konnte.
Was die Baukostensteigerung anbelangt, ist er sich im Klaren darüber, dass präzise darauf geachtet werden muss, dass diese nicht aus dem Ruder laufen. „Aber bei der derzeitigen Inflation und den rapiden Preissteigerungen bei Baustoffen wird sicherlich einiges auf uns zukommen.“ Auch der Museumsverein ist sich der Gesamtverantwortung für das Projekt „neues Museum“ bewusst. Jürgen Moog, 1. Vorsitzender des Museumsvereins ist aufgeregt. Er hat schon genau im Kopf, wie der große Saal, in dem früher die Stadtverordnetenversammlungen stattfanden, aussehen wird. Die Fernsterfront zum Kindergarten hin muss aus Brandschutzgründen verschwinden, dafür kommen Oberlichter ins Dach. Auch die Räume des Museums hat er schon vor seinem inneren Auge. „Wir sind froh über den Bürgerentscheid für das neue Museum und daraüber, dass es endlich losgeht.“
Doch zurück zum Kunstwerk. Erster Stadtrat Dirk Hofmann: „Mit dem Sonnengesang verlässt ein Stück Geschichte während der Umbau- und Sanierungsarbeiten dieses Haus, um dann wieder in neuem Glanze zu erstrahlen. Ich freue mich, dass wir nach langer Diskussions- und Planungsphase noch in diesem Jahr mit den Rückbauarbeiten beginnen können. Dies ist ein wichtiges Signal. Arbeiten wir nun gemeinsam – ob Befürworter dieses Projekts oder nicht – daran, eine geschichtliche Heimat für Kelkheim zu finden und einen Ort der Begegnung.“
Zur Realisierung des Bauvorhabens „Umbau und Sanierung des ehemaligen Pfarrzentrums in der Feldbergstraße zu einem Museum“ wurden in der letzten Woche die Rückbau- und Abbrucharbeiten beschränkt und die Rohbauarbeiten öffentlich ausgeschrieben.
Im Gewerk Rückbau- und Abbrucharbeiten lag die Kostenschätzung des Architekten bei 85.000 Euro. Die jetzt ausführende Firma liegt mit rund 60.000 Euro deutlich unter der Kostenschätzung, was aufgrund der politischen Diskussion sehr erfreulich ist. Im Gewerk Rohbau lag die Schätzung bei 440.000 Euro, die auch mit einer Auftragsvergabe von nun rund 395.000 Euro unterboten wird. Das heißt Summasumarum, bei diesen Arbeiten können rund 70.000 Euro eingespart werden. „Wir sind auf einem guten Weg. Die internen Planungen laufen, dabei geht es um die Lüftung und die Technik. Und auch die Feinplanung zum Museumskonzept startet“, so Dirk Hofmann.
Der Künstler selbst hat schon einige Ideen, wie das Kunstwerk nach der Sanierung des Pfarrzentrums aussehen soll. An seinen alten Platz im Eingangsbereich wird es nicht zurückkehren. Es soll später im großen Saal die Wand schmücken, mit neuen Inhalten, mit einem neuen Arrangement.
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