Strahlender Sonnenschein und frischer Süßer – Herz, was willst du mehr?!

Es herrschte großer Andrang am Stand des Obst und Gartenbauvereins Fischbach. Viele Spaziergänger genehmigten sich ein Glas frischen Süßen oder Apfelwein. Stammgäste kamen, um sich mit Konfitüren, Apfel-Balsamicoessig und anderen Leckereien einzudecken. Fotos: Judith Ulbricht

Wenn aufgrund der derzeit immernoch strengen Coronaauflagen mit 2G oder 3G Regel schon kein Erntedankfest auf dem Rettershof stattfinden kann, dann lohnte sich ein Spaziergang über das historische Gelände trotzdem. Denn der Obst und Gartenbauverein Fischbach 1906 (OGV) verzauberte den Innenhof des Rettershofs in einen gemütlichen Verweilplatz unter der großen Linde und bot an einem Stand seinen frischen Süßen, Apfelwein und andere Köstlichkeiten rund um den Apfel an.

Der Andrang war groß. Dazu trug nicht nur das goldene Oktoberwetter bei, sondern auch der gute Ruf, den sich der OGV in den Jahren erarbeitet hat. Man weiß um die Qualität der Produkte – alles frisch, alles bio, alles ohne künstliche Zusatzstoffe.

Der Herr über die Marmeladen ist Hans Herold, der gerade nochmal los ist, um Nachschub zu holen. Die Aroniamarmelade ist der absolute Renner. Die ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika stammende Apfelbeere, kam im 19. Jahrhundert nach Russland und wurde dort zu Heilzwecken genutzt. Die Früchte schmecken süß-säuerlich-herb und ähnlich der Heidelbeere. „Und sind überaus gesund“, weiß Hans Herold, der noch ganz andere Kreationen in seinem Repertoire hat –wie ein Apfel-Glühwein-Gelee.

Neben den handgemachten Marmeladen erfreut sich auch das Apfel-Balsamicoessig großer Beliebtheit. Es wird in einer kleinen Manufaktur produziert und kann auch gern vor Ort probiert werden. Ebenso wie die Liköre und Obstbrände, die sogar Stammkunden aus Kronberg und Liederbach auf den Rettershof locken.

Während oben das Geschäft brummte, gärt in den Fässern im Kellergewölbe der frische Apfelsaft vor sich hin: Hier entsteht der nächste Äppler. Über die Prozesse tief unter der Erde wacht Peter Prade. „Zum Glück muss man nicht ganz so viel tun“, erklärt er Augenzwinkernd. „Der Saft macht das von ganz alleine.“

In den letzten vier Wochen waren von Freitag bis Sonntag immer sechs bis acht Vereinsmitglieder am „Schuften“ und opferten ihre Familienzeit. Freitags fand die Apfellese statt, das Obst musste gewaschen werden, samstags wurde gekeltert, sonntags der Apfelsaft eingekocht und abgefüllt. Die gute Seele des Vereins und „Chef de Cuisine“ ist Heinz Graulich. Jedes Wochenende versorgte er die „Mannschaft“ mit Leckerem aus Topf und Pfanne, damit niemandem die Puste ausging. Eine Menge Arbeit, die aber an den Verkaufstagen des OGV belohnt wird.

Und so denkt man, dass jetzt etwas Ruhe einkehrt, aber weit gefehlt. Jetzt steht das große Saubermachen und Aufräumen an, Schnaps wird gebrannt und es findet auch weiterhin alle vier Wochen ein Verkaufstag statt.

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