Teilzeitarbeiter bringt die Wende

SV Fischbach I – VfB Unterliederbach II 5 : 0

Daniel Berrang ist seit Minute Eins der Neugründung Säule der Fischbacher Ersten. „Allzweckwaffe“ nannte man diese Art Spieler früher, „polyvalent“ nennt man sie heute, Fremdwörter klingen schließlich besser und man kann Fußballfachwissen heucheln. Ihm wird’s egal sein, mit der Ich-spiel-da-wo-der-Trainer-mich-hinstellt-Attitüde hat er die Gelb-Blauen schon so manches Mal zum Sieg geführt und hat – abgesehen von Innenverteidiger und Torwart – im Grunde schon jede Position gespielt. Der FC Barcelona hatte mal auch so einen, Luis Enrique, der konnte auch überall spielen und tat das auch.

Berrang ist beileibe keine 19 mehr, er kann nicht mehr jede Trainingseinheit mitmachen und immer über 90 Minuten spielt er auch nicht mehr. Wenn doch, dann zwickt der Rücken und gegen Abpfiff schleppt er sich dann manchmal mehr über den Platz, als dass er sprintet. Wer aber weiß, wo die Bude steht, muss ja nicht mehr 90 Minuten sprinten. Gegen Unterliederbach II stand es nach einer grausligen ersten Hälfte 0:0, Trainer Schütze musste reagieren: „Daniel, du kommst jetzt rein, mach da vorne mal’n bisschen Alarm, das ist ja Schlafwagenfußball!“

In Minute 68 kam Berrang dann rein und versetzte die Abwehr der Gäste dann auch gleich in Alarmbereitschaft, nach einer schönen Flanke fiel dann das 1:0 durch Medaghri (71.) mit einem Kalle-Riedle-Gedächtnis-Kopfball, das 2:0 (73.) und 3:0 (76.) besorgte Berrang selbst, Droszkowski per Freistoß zum 4:0 (79.), Torjäger Friedl mit dem 5:0 (89.). Der VfB war damit deutlich geschlagen, auch wenn man zugeben muss, dass die Gäste keine personelle Unterstützung von ihrer Ersten bekamen und im Grunde nach einer Stunde auf den Felgen liefen. Fischbach weiter Vierter, nur noch ein Punkt trennt Schützes Schützen von Platz drei, auf dem Creu Höchst steht – allerdings haben die ein Spiel mehr bestritten!



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