Island-Film wird zum Event

Der Dokumentarfilm von Sascha Lieverz (re.) „Island – eine traumhafte Reise“ feierte im Haus der Begegnung Premiere. Moderiert wurde der Abend, der zum Event wurde, von Margit Lieverz. Fotos: Schemuth

Königstein (el) – 2012 war er das erste Mal auf Island. „Seitdem habe ich Feuer gefangen“, gestand Sascha Lieverz nun vor mehreren hundert Menschen im Haus der Begegnung am vergangenen Samstagabend. Sie alle hatten gespannt Platz genommen, um die Premiere seines Erstlingswerkes, einem Dokumentarfilm über Island, den er als Hommage an eine wilde Naturschönheit gedreht hat, zu erleben. Während des Sommerdrehs, der sechs Wochen in Anspruch genommen hat, begleiteten ihn zwei Freunde sowie seine Frau Margit, die sein Filmprojekt von Anfang an unterstützt hat und die auch die Moderation des Island-Event-Abends übernahm, ist sie doch ihres Zeichens Trainerin für Kommunikation, Moderatorin und Schauspielerin.

Während des Films, der auf einer Großleinwand gezeigt wurde, die die Eindrücke noch gewaltiger erscheinen ließ, sodass sie auch im Nachhinein länger haften blieben, fahndete der Filmemacher nach spektakulären Wasserfällen, Geysiren und ungebändigter Natur. Was er zeigte, war das, was er mit eigenen Augen erlebt hat: ein Land und seine Menschen, die eine besondere Einheit mit der Natur bilden und sie respektieren. Dieses Verständnis spiegelt sich auch sehr schön wider in einem der geführten Interviews mit den Einheimischen. Der Fotograf Ronnie, der Touren für die Touristen zu den Nordlichtern anbietet, spricht davon, dass man sich besser nicht gegen die Natur verbünden sollte, denn die würde sich sonst eines Tages rächen. Ein weiterer Drehort, an den sich sonst kaum eine Menschenseele verirrt, ist eine scheinbar verlassene Ortschaft, die aus sage und schreibe einem einzigen Haus besteht. Die Frau eines Professors steht zum Interview bereit und berichtet von Studenten, die hierher kommen, um aus dem Ton, den die Natur produziert, wundervolle Gefäße zu formen.

Dann wiederum gibt es einen Kontrast zur Einsamkeit und Unwegbarkeit. Eine junge Frau greift zum Mikrofon vor einer Zuschauermenge, die sie im Nu mit ihrer elfenhaften Stimme verzaubert. Und genau dieses Talent in Verbindung mit tanzbaren Mainstream-Songs, auf Englisch und Isländisch, beweist die wandlungsfähige Popsängerin Hildur als ehemalige Frontfrau der isländischen Band Rökkurró auch vor dem Publikum im Haus der Begegnung. Denn im Anschluss an die Film-Vorführung wartet ein weiteres Highlight auf die Besucher: Die Bilderwelten werden durch den Sound der Solo-Künstlerin abgelöst. Besonders einprägsam: ihr Song „Bammbaramm“, mit dem sie es Anfang des Jahres bis zum Finale des isländischen Vorentscheids des Eurovision Songcontests geschafft hat. Oder aber das auf Englisch gesungene „I‘ll walk with you“, das, wie ihre weiteren Songs, bereits bei Youtube eingestellt ist. „Die Begegnung mit Hildur war reiner Zufall“, freut sich Sascha Lieverz nicht nur über das Interview mit der Künstlerin, sondern auch darüber, dass sie für dieses Event von Island extra in den Taunus angereist ist. Einer, der ebenfalls einen weiteren Weg auf sich genommen hat, ist der Hamburger Jan-Michael Rogalla, der den Dokumentarfilm mit epischer Musik unterlegt hat. Um das Publikum auf den Abend einzustimmen, hatte er eingangs auf dem Steinway-Flügel im Haus der Begegnung gespielt. Die schwarzen Strände und Gletscherseen, über denen so manches Mal die mitgeführte Drohne kreiste, die Lieverz zu noch schöneren Aufnahmen verholfen hat – alles Eindrücke, die man an diesem Abend mit nach Hause nahm. Lieverz wird übrigens demnächst wieder seine Koffer packen, denn er hat bereits Feuer gefangen für sein nächstes Ziel: das tausendschöne Myanmar, das er ebenfalls mit der Kamera erkunden möchte.

Die isländische Popsängerin Hildur, die es 2017 bis ins Finale der isländischen Qualifikation für den Eurovision Song Contest geschafft hatte, sang elfenhaft im HdB.

Hildur darf sich nach ihrem Auftritt über ein kleines Präsent freuen.

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