Mehrheit der Königsteiner geben den Ton an

Unser Leser Andreas Becker, Wiesbadener Straße, Königstein, reagiert im Folgenden auf den Artikel unter der Überschrift „Von Pfui bis schade“ in der Ausgabe 34, Seite 16 der Königsteiner Woche.

Mein Name ist Andreas Becker und ich bin Mitglied der CDU seit vielen Jahren. Ich bin ein so genannter „Zugezogener“ und lebe mit der Familie seit 2006 in dieser, jetzt auch meiner, kleinen Heimatstadt Königstein. Von 2015 bis zur Kommunalwahl im März 2016 war ich als „Nachrücker“ in der Stadtverordnetenversammlung.

Meine Meinung: Und ich bin mittlerweile erschrocken über den Stil der Diskussion, über Sachthemen hier in unserer gemeinsamen, kleinen Stadt Königstein, häufig wohl auch ausgetragen in diese Zeitung. Das kannte ich bislang noch nicht.

In einer Demokratie, so meine ich, gehört es sich, dass Koalitionen gefunden werden müssen. Diese Verhandlungen gab es ja auch nach der vergangenen Kommunalwahl in Königstein, zwischen allen Parteien. Dass die Partei, die knapp 35 Prozent der Wählerstimmen bekommen hat, keinen Partner gefunden hat und findet, spricht nicht gerade für sie. 35 Jahre ALK-Arbeit in Königstein scheinen bei allen politisch Beteiligten in Königstein keine positiven Spuren hinterlassen zu haben.

Sich nur, nach wie vor, zu rühmen, wie im Wahlprogramm März 2016 so geschrieben, vor 30 Jahren mal die „Taunusautobahn“ verhindert zu haben, und jetzt dafür alle Neuausweisungen neuer Wohngebiete verhindern zu wollen, um Verkehr zu vermeiden, ist einfach zu wenig. Die natürliche Weiterentwicklung unserer Stadt, so empfinde ich das, wird schlichtweg behindert. Menschen leben heute auf mehr Quadratmetern als vor 30 Jahren.Ergebnis sind stets „Fehlentwicklungen“.

Der durchfließende Verkehr „tötet“ unser Königstein. Jeder Ort, jedes Dorf in Deutschland schreit nach Umgehungsstraßen, und sie bekommen sie auch. Jede Diskussion hier über neue Verkehrskonzepte für die Innenstadt von Königstein ist „Herumdoktern an Symptomen“, ohne die Ursache zu bekämpfen. Unsere Bezeichnung „Luftkurort“ ist so wohl auch schon längst Geschichte.

Der politische Stil, den Herr Robert Rohr pflegt, sieht man, so meine ich, nun sehr deutlich in der Pressemitteilung der ALK „Von Pfui bis schade“. Auch seine anderen Mitteilungen, so finde ich, basieren oft auf Behauptungen, schüren Ängste und Verunsicherung.

Zum Beispiel mit Artikeln wie „Höhere Gebühren nach Kindergartenbau“ werden schon heute Eltern verunsichert, obwohl noch nicht einmal der erste Spatenstich gemacht wurde. Die anderen Parteien wollen, so lese ich die Presse, entgegen der ALK, den Kindergarten-Neubau so schnell wie möglich umsetzen, weil er dringend notwendig ist . Zu gegebener Zeit werden auch die anderen Parteien und die Stadt, davon gehe ich aus, verträgliche Lösungen für die Eltern finden. Warum eigentlich auch nicht?

Die „anderen“ Königsteiner, lieber Robert Rohr, die nicht nur 35 Prozent ausmachen, haben, so empfinde ich das sehr, einen anderen Politikstil gewählt – und das doch wohl mit Mehrheit, oder?

Wo, bitte schön, ist das konstruktive und gelassene Gespräch über Sachthemen, wo das gemeinsame Streben, bei durchaus unterschiedlicher Meinung, nach besseren Lösungen für unsere Stadt Königstein?



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