Verkehrspossen in Königstein

Unsere Leserin Dr. Hedwig Schlachter (langjährige ALK-Fraktionsvorsitzende), Talstraße, Königstein, fragt sich, warum die Öffnung der zweiten Kreiselspur nicht mit Nachdruck verfolgt wird und man stattdessen im Rathaus über Pläne zur Kreisel-Untertunnelung diskutiert.

Es ist schon erstaunlich, welche Blüten das gegenwärtige Verkehrschaos in den Amtstuben des Königsteiner Rathauses treibt. So tritt der Bürgermeister mit einem neuen Untertunnelungsplan an die Öffentlichkeit, der, wie er selbst sagt, noch in keiner Weise ausgereift noch in die Nähe einer Realisierung gerückt werden kann. Dieser Vorstoß ist umso verwunderlicher, als es die Verwaltung in nunmehr mehr als zehn Jahren nicht einmal fertiggebracht hat, die bereits seit dieser Zeit vollendete zweite Kreiselspur in der Le-Cannet-Rochville-Straße für den Verkehr zu öffnen.

Wie, so fragt sich der geneigte Leser, soll dann erst ein solch ehrgeiziges Tunnelprojekt verwirklicht werden? Die Öffnung der zweiten Kreiselspur würde zwar die gegenwärtigen Staus nicht vollkommen beseitigen. Es wäre aber einmal ein erster Schritt, der kurzfristig zu realisieren wäre. Es müsste lediglich die Sperrung aufgehoben werden. Wir erinnern uns, dass für den Umbau des Kreisels seinerzeit vor mehr als zehn Jahren ein Bebauungsplan der Stadt Königstein benötigt wurde. Dieser wurde auch entworfen, aber gerichtlich wieder aufgehoben, weil er den Lärmschutz für die Kreiselanwohner nicht ausreichend berücksichtigt hatte. Die Stadt unternahm also den zweiten Versuch zur Aufstellung eines rechtmäßigen Bebauungsplans.

Auch dieser Entwurf wurde von den Anwohnern wieder wegen mangelndem Lärmschutz beklagt.

Seither ruht das Verfahren. Es wird nach einer außergerichtlichen Lösung gesucht, weil zu befürchten ist, dass auch der zweite Entwurf eines Bebauungsplans wieder verworfen wird. Die Suche nach der außergerichtlichen Lösung zieht sich mittlerweile schon über viele Jahre hin. Man kann sich angesichts der täglichen quälenden Staus nur wundern, warum dieses Problem nicht höchste Priorität genießt und alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit ein seit zehn Jahren fertiggestelltes Straßenstück endlich für den Verkehr freigegeben wird. Stattdessen wird im Königsteiner Rathaus über wirklichkeitsferne Tunnelprojekte philosophiert.



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