Insel der Glückseligkeit

Unser Leser Michael Colloseus, Schneidhainer Straße, Königstein, reagiert in Folgendem auf einen Leserbrief in der vergangenen Ausgabe (KW 33/2017) mit der Überschrift „Aufwachen“.

Mit ihrem Leserbrief zum Thema Fluglärm zeigt Frau Atzert, dass ihr offenbar nicht bewusst ist, auf welcher Insel der Glückseligkeit sie lebt. Um wahren Fluglärm zu erfahren empfehle ich ihr, sich nach Neu-Isenburg oder Flörsheim zu begeben, Orte freilich, die das Königsteiner Wohnklientel im Allgemeinen eher selten aufsucht.

Natürlich hat sie Recht, wenn sie sagt, dass hin und wieder lärmende Flugzeuge unser verträumtes Städtchen überfliegen. Dies hat in der Regel aber mit Wetterlagen zu tun, die ein Abweichen von den veröffentlichten Routen unumgänglich machen. Beispielsweise Gewitterzellen, wie häufiger in diesem Sommer. Recht hat sie auch, dass keine Anflugrouten direkt über unseren Ort führen und wir nur vom sogenannten Gegenanflug betroffen sind.

Unrecht hat sie allerdings, wenn sie behauptet, dass der Gegenanflug genauso laut sei wie der Endanflug. Ich kann nicht beurteilen, wie Frau Atzert zu dieser Erkenntnis kommt, aber es ist schlicht falsch. Im Gegenanflug befindet sich ein Flugzeug in einer Höhe von etwa 1.500 bis 2.000 Metern über Grund – im Langsamflug, mit keinen oder nur wenig ausgefahrenen Auftriebshilfen – sozusagen im Economy-Modus. Hierzu ist nur geringer Schub erforderlich. Erst im Endanflug, in etwa 300 bis 400 Metern Höhe, erfordern die Luftwiderstände von Fahrwerk und voll ausgefahrenen Landeklappen höhere Triebwerksleistung. Hier kann man dann von wirklichem Lärm reden. Leider wird allzu gerne verdrängt, dass Flughafen und Fluggesellschaften wichtige Wirtschaftsgrößen sind, die mit zu unserem Wohlstand beitragen. Die Rhein-Main-Region hat sich doch nicht zuletzt hierdurch entwickelt. Die Nähe des oft und gerne genutzten, aber auch ebenso gerne gescholtenen Flughafens ist es doch, die so viele Domizilsuchende hierher führt.

Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!



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