Falkenstein
(kw) – Am Freitag, 20. März, lädt die Martin-Luther-Gemeinde Falkenstein mit ihrer Veranstaltungsreihe „Falkensteiner Dialog“ wieder zu einer interessanten Literaturbesprechung ein. Der Literaturwissenschaftler Dr. Matthias Eigelsheimer ist um 20 Uhr zu Gast im Arno-Burckhardt-Saal (Debusweg 9).
Mit der Erzählung „Ein schlichtes Herz“ von Gustave Flaubert hat er eine passende Lektüre zur diesjährigen Jahreslosung „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ gewählt, unter der die Veranstaltungen des Falkensteiner Dialogs in diesem Jahr stehen.
„Flauberts Erzählung ‚Ein schlichtes Herz‘ gehört sicherlich zum Eindrücklichsten, was der große Stilist des französischen 19. Jahrhunderts je geschrieben hat“, begründet Eigelsheimer seine Wahl. „Sie hat rein äußerlich viel mit den damals modernen Heiligenerzählungen zu tun und stellte für den laizistischen Franzosen Flaubert ein gewisses Wagnis dar. Die Geschichte der einfachen Magd ist durchzogen mit den Äußerungen eines schlichten Glaubens- und Gottesbildes, das nur an einer – allerdings bezeichnenden – Stelle versagt und mit einer scheinbaren Blasphemie endet.“
Der beliebte Literaturwissenschaftler verspricht einen spannenden Abend und möchte gemeinsam mit allen Interessierten zweierlei ergründen: „Ist es wirklich eine Blasphemie oder ein ungewöhnlich großes Vertrauen in die Gnade Gottes“ und „Welche Herausforderungen stellt die Geschichte an unseren Glauben? Kann es nicht sein, dass wir allzu leicht verurteilen, was wir nicht verstehen, weil es unseren Erwartungen nicht entspricht?“
Eine vorherige Lektüre der Erzählung von 1877 ist für den Besuch der Veranstaltung nicht unbedingt Voraussetzung, empfiehlt sich aber, um die Hintergründe besser zu verstehen. Es gibt eine Vielzahl von Veröffentlichungen in gedruckter Form oder als E-Book. 2008 ist die Kurzgeschichte von Flaubert auch von der französischen Regisseurin Marion Lane unter dem gleichlautenden Titel verfilmt worden.
Die Organisatoren des Falkensteiner Dialogs freuen sich über viele interessierte Zuhörer. Der Eintritt für den Literaturabend ist frei, Spenden sind willkommen.