Gelassenheit in Le Cannet und gemeinsame Hoffnung

Ein Foto aus besseren Zeiten: Der Vorsitzende der Association pour le Jumelage, François Aigrot, und Wolfgang Riedel, Vorsitzender des Förderkreises der Städtepartnerschaft Königstein, unterzeichneten aus Anlass der 45-Jahr-Feier 2018 in Le Cannet die Erneuerungsurkunde der Städtepartnerschaft. Foto: privat

Le Cannet/Königstein (kw) – „Bisher hat mir niemand gesagt, dass ich krank bin, und wir alle hoffen, dass dieser Zustand länger dauert als das Virus“, diese optimistische Aussage stammt vom 1. Vorsitzenden der Association pour le Jumelage in Le Cannet, François Aigrot.

„Die Ausgangssperre ist sicherlich unangenehm, aber es ist unsere bürgerliche und moralische Pflicht, zu Hause zu bleiben, wie es gefordert wird, insbesondere für die Arbeit der Betreuer und all jener, die ihr Bestes tun, um uns zu helfen“, fügte er hinzu. Der Vorsitzende des hiesigen Förderkreises der Städtepartnerschaft, Wolfgang Riedel, hat regelmäßigen Kontakt mit den Freunden aus Le Cannet. „Trotz aller Dramatik ist es sehr erfreulich zu hören, dass unsere Partner in Le Cannet sich alle wohlfühlen und dass sie die Einschränkungen in Frankreich, die bedeutend stärker als hier bei uns sind, so gelassen hinnehmen“, sagte Riedel gegenüber der Königsteiner Woche. In seiner E-Mail an das Cannetaner Komitee betonte er, dass die Königsteiner in Gedanken auch in Le Cannet sind und hoffen, dass das Virus bald seinen Schrecken verlieren wird. „Die Welt danach wird eine ganz andere Welt sein. Daher ist es sehr wichtig, dass der Zusammenhalt zwischen den europäischen Ländern, aber ganz besonders auch auf Basis der Städtepartnerschaften weiterhin aktiv gelebt wird“, unterstreicht Riedel. Gaston Fischesser, jahrelang Vorsitzender in Le Cannet und Ehrenbürger von Königstein, gehört mit seinen knapp 90 Jahren selbstverständlich zur Risikogruppe. „Wir bleiben eingesperrt und gehen nur raus, um so nah wie möglich einzukaufen. Da ich meinen Deutschkurs in Le Cannet wegen der Ausgangssperre nicht mehr unterrichten kann, sende ich den Teilnehmern jede Woche per E-Mail die Aufgaben und warte dann auf den Antwortbogen,“ weiß er zu berichten. Der stellvertretende Vorsitzende des Cannetaner Vereins, Tony Amato, schilderte, das Festspielhaus in Cannes beherberge nun Tag und Nacht 80 Obdachlose, um den Eindämmungsmaßnahmen des Virus mit Würde zu begegnen. Sowohl Königsteiner als auch Cannetaner verbindet die gemeinsame Hoffnung auf ein möglichst baldiges Wiedersehen in guter Gesundheit.



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