Kommentar

Auftrag Kursangleichung!

Für eine Kommunalwahl auf den ersten Blick zwar durchaus respektabel, bei näherer Betrachtung der Angelegenheit von solcher Tragweite jedoch nicht in ausreichendem Maße angemessen, ist mit 55,88 Prozent gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Königsteiner 12.133 Wähler*innen dem Ruf an die Wahlurne gefolgt.

Mit dieser Resonanz sollte sich keiner der Mandatsträger zufrieden zurücklehnen, schließlich schreibt man sich auf die Fahnen, Weichen für die Zukunft stellen zu wollen und dementsprechend sollte es auf mehr Interesse in der Bevölkerung stoßen, wer über das entscheidet, was direkt vor der Haustür passiert.

Andererseits ist die Botschaft der Wähler*innen unübersehbar: Der Auftrag lautet Kursangleichung! Das gilt vor allem hinsichtlich der zu bewältigenden Aufgaben zur Gegensteuerung in punkto Auswirkungen des Klimawandels. Der gemeinsame Kampf gegen Hochwasser und die Folgen der Dürresommer benötigt alle Kräfte.

Die Fraktionen aller Couleur werden sich an ihren zu Klima- und Umweltschutz in ihren Wahlprogrammen getroffenen Aussagen messen lassen müssen. Dass darüber hinaus Bündnis90/Die Grünen von den Wähler*innen mehr Gewicht im Parlament verliehen wurde, ist aller Voraussicht nach alles andere als eine vorübergehende Entwicklung, nachdem offenbar der dringende Handlungsbedarf in den Köpfen der Bevölkerung angekommen scheint.

Unter anderem die „Fridays for Future“-Bewegung ist ein aufrüttelnder Beleg dafür, mit nachwachsenden Generationen wird ein stures „Weiter so“ nicht machbar sein.

Im Sog dessen will es eine wachsende Anzahl junger Menschen mitnichten beim demonstrieren belassen, vielmehr Verantwortung übernehmend ein Mitspracherecht bei Entscheidungen haben.

Das eröffnet die Chance, die Altersgruppen zunehmend einzubinden, deren Zukunft gestaltet wird. Ausläufer eines frischeren Winds in den Reihen der frisch gewählten Gemeindeversammlung und in den Ortsbeiräten sind bereits spürbar.

Die Liste der vor ihnen liegenden Aufgaben ist lang. Bleibt zu hoffen, dass die Mandatsträger Worten Taten folgen lassen und gemeinsame tragfähige Lösungen finden für ein zukunftsfähiges Königstein!



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