Weihnachtliche Grüße oder Luftblasen vom Bürgermeister?

Robert Kiauka aus der Schlesischen Straße hadert mit dem Grußwort des Bürgermeisters in der Weihnachtsbeilage der KöWo:

Laut Feststellung des Bürgermeisters, Herrn Helm, wird Terror stets großgeschrieben – na, dann schreiben wir den „terror“ mal klein und reden über weitere Vergleichszahlen und „Statistiken“, die Herr Bürgermeister Helm in seinem Grußwort den Bürgern Königsteins zugute kommen lässt.

25.000 Tote in Europa (in Deutschland lt. Statistisches Bundesamt für 2018: 3.275 Tote), die durch Verkehrsunfälle ums Leben gekommen sind – wie viele davon sind eigentlich unschuldig zu Tode gekommen?

700.000, die infolge des Rauchens gestorben sind, hierzu steht aber der Raucher in eigener Verantwortung, wie er mit seiner Gesundheit umgehen möchte und man kann andere dafür nicht verantwortlich machen.

Und jetzt dazu die Vergleichszahl von Herrn Bürgermeister Helm: 63 Tote durch Terror. Das minimiert – na klar – im Vergleich die Toten zu einem Bruchteil, die durch Terror ums Leben gekommen sind.

Herr Helm rechnet der Königsteiner Bevölkerung mit seinem Grußwort vor, wie viele Tote es bei welchem Ereignis gegeben hat.

Ich finde dieses Vermischen von Toten in einem Zahlenvergleich einfach respektlos den Menschen gegenüber, die durch unverschuldete Verkehrsunfälle ums Leben gekommen sind oder durch Terror ihre Angehörigen und Liebsten verloren haben, und das noch als Grußwort zu bezeichnen, für mich einfach unfassbar.

Dann auch noch die Feststellung von Herrn Bürgermeister Helm, Zitat: „Das Gejammere und Gerede über Wohnungsnot auf höchstem Niveau.“

Herr Helm, Sie sind grundsätzlich für alle Bürger da und nicht nur für das Klientel, das über genügend Wohnraum und Eigentum verfügt. Wohnungsnot entsteht auch dadurch, dass sich viele den größten Teil von Wohnungen, die auf dem freien Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen, gar nicht mehr leisten können. Wo bleibt eigentlich Ihre Empathie und Ihr Respekt für Berufstätige oder für Familien, die zum Teil über die Hälfte ihres Einkommens nur für die Miete aufbringen müssen und aus beruflichen Gründen auch dort leben müssen, wo sich die Arbeit befindet?

Ich glaube nicht, dass diese Menschen auf hohem Niveau jammern, sondern einfach nur bezahlbar wohnen möchten. Die Städte und Kommunen haben sich ihrer sozialen Verantwortung entzogen, preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Aber dann von einem „Ruck“ reden, der durch unsere Gesellschaft gehen soll, dass sind für mich weihnachtliche Luftblasen und Pausenfüller und keine näher definierten Worte von Tatkraft und Entschlossenheit wie zum Beispiel: „Wir ändern das und machen was.“

In Ihrem weihnachtlichen Grußwort kann ich keine Empathie für andere erkennen, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht, aber trotzdem in Ehren ihren Alltag bewältigen müssen, dazu zählen auch alleinerziehende Mütter und Väter. Ihr Grußwort ist geradezu ein Feuerwerk voller Euphorie und vermittelt mir das Gefühl, dass wir eigentlich schon das Paradies auf Erden haben und wir nicht mehr warten müssen bis der Herrgott uns ruft.



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