Sieger beim Neun-Tore-Spektakel–Nach Standpauke Wende geschafft

Mammolshain
(kw) – Nach einer deftigen Standpauke von Trainer Michael Drogi in der Halbzeit hat der FC Mammolshain beim Neun-Tore-Spektakel in Oberhöchstadt doch noch die Wende zum 5:4-Erfolg geschafft. Jeweils mit einem Zwei-Tore-Vorsprung führte die SG bereits 3:1 und 4:2, ehe der Aufsteiger doch noch drei Punkte entführen konnte. „Das war unsere schlechteste Halbzeit bisher überhaupt“, regte sich der FCM-Trainer noch tags darauf über die Leistung seiner Mannschaft auf. Gegenüber dem 0:3-Pokal-Aus im Stadtderby gegen den „Großen Bruder“ TSG/FC Königstein stand Abwehrchef Niclas Predehl wieder zur Verfügung, der lange verletzte Wayne Schäfer spielte erstmals über die volle Distanz. Warum das Team, in dem weiterhin Schleiffer, Azzizy, Henkel und Reinhard (nur kurz eingesprungen) fehlten, die ersten 45 Minuten alle taktischen Pläne ihres Trainers über den Haufen warf, blieb nicht nur Drogi ein Rätsel. Vielleicht fing alles zu verheißungsvoll an. Schon nach sieben Minuten wurde Wayne Schäfer im Strafraum gefoult und Heiko Ullmann verwandelte den Strafstoß sicher zur Führung. Doch der Schuss ging nach hinten los. Die Sorglosigkeit wurde schnell bestraft. Innerhalb von zehn Minuten drehte Oberhöchstadt das Spiel. Marc-Robin Muth konnte von der rechten Seite ungehindert flanken und Yassin Ennaji genauso unbedrängt zum 1:1-Ausgleich einschießen. Vier FCM-Abwehrspieler standen in der Nähe und sahen tatenlos zu. Ehe Muth dann selbst in der 22. Minute die schnelle Führung folgen ließ, hatte Schäfer unmittelbar vorher selbst das 2:1 nach toller Ballstafette auf dem Fuß. Die Gäste hatten sich vom Rückstand noch gar nicht erholt, da sorgte Ennaji bereits für den nächsten Paukenschlag. Sein Freistoß aus gut 20 Meter über die Mauer hinweg war so gut platziert, dass Debutant Stefan Hanke im Tor – anstelle des erkrankten Anil Ali Dai –chancenlos war. Immerhin hatte Mammolshain die passende Antwort parat. Martin Sievers krönte eine Traumkombination über fünf Stationen (38.) mit dem 2:3 Anschlusstor. Als der FCM-Trainer endlich den Pausenpfiff herbeisehnte, ließen sich seine sorglosen Mannen ein weiteres Mal übertölpeln, wieder war es Muth, sein Kopfball schien nicht unhaltbar. Zum Glück patzte auch die SG prompt noch einmal.

Wieder wurde Wayne Schäfer elfmeterreif gelegt und Ullmann verwandelte erneut ins gleiche Eck mit sattem Flachschuss. Die folgende Gardinenpredigt Drogis muss drastisch ausgefallen sein, er wollte es intern in der Kabine belassen. Dafür war die Wirkung umso verblüffender und stellte sich umgehend ein. Nach einem tollen Steilpass von Heiko Ullmann sorgte Maxi Fürst schon nach knapp einer Stunde für den 4:4-Ausgleich. Und der 40 Jahre alte Routinier Zakaria Zeudmi, eigentlich nur eine Art „Nothelfer“, bewies dann schon sieben Minuten später seine Torgefährlichkeit. Nach Vorarbeit von Ullmann brachte er Mammolshain mit dem 5:4 frühzeitig auf die Siegertreppe. Fast hätte er mit einem Kopfball sogar noch das halbe Dutzend vollgemacht. „Jetzt nutzen wir bis zum 6. Oktober die Zeit, um die bisherige Saison ausführlich zu analysieren“, kündigte Michael Drogi an. Bis zu den Spielen am der Sandelmühle in Bad Homburg gegen die „Bomber“ und anschließend in Köppern hofft er dann, auch wieder vollständig alle Angeschlagenen und Corona-Kranken fit zu haben.



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