Kronberg (mw) –Eine frohe Kunde für die Stadt konnte Bürgermeister Klaus Temmen den Stadtverordneten gleich zu Beginn der jüngsten Stadtverordnetenversammlung überbringen: „Die Unternehmensberatung Accenture bleibt am Standort Kronberg, hat ihren Mietvertrag für die Räumlichkeiten im Campus Kronberg bis zum Jahr 2027 verlängert“, teilte er mit. Diese Entscheidung hatte Karl Rathgeb, Mitglied der Accenture-Geschäftsleitung in einem kurzfristig anberaumten Gespräch gegenüber Bürgermeister Klaus Temmen, Erstem Stadtrat Jürgen Odszuck und dem städtischen Wirtschaftsförderer Andreas Bloching im Rathaus einen Tag zuvor mitgeteilt. Zwar war die Antwort, nach dieser Entscheidung befragt, den Zuständigen bei der Stadt Kronberg bereits seit einigen Wochen vom deutlich entspannten Gesicht abzulesen, doch eine Bestätigung hatte es nicht gegeben. Doch jetzt ist die Tinte trocken, der Mietvertrag vorzeitig unterzeichnet und der Rathauschef glücklich. „Nachdem die Unternehmenszentrale in den USA den Business-Plan abgesegnet hatte, konnten nun die entsprechenden Verträge geschlossen werden, so dass uns Accenture über das Jahr 2017 hinaus erhalten bleibt“, berichtete Temmen.
Hinter Accenture liegt ein 18-monatiger Entscheidungsprozess, in dem nicht weniger als 35 verschiedene Standorte in Deutschland einer genauen Prüfung unterzogen wurden. Kronberg im Taunus setzte sich schließlich gegen die Mitbewerber durch.
Accenture, Dienstleister der Managementberatung, der Technologie und des Outsourcings, hat den Sitz seiner Zentrale für Deutschland, Österreich und die Schweiz seit dem Jahr 2002 am Campus Kronberg. Das Unternehmen zählt aktuell rund 6.000 Mitarbeiter für den deutschsprachigen Raum und will weiter expandieren, trotzdem braucht es weniger Quadratmeter des großen Campus für seine Mitarbeiter, weil diese noch mit den neuen Geschäftsfeldern und dank der modernen Kommunikationsmittel noch näher am Kunden sind, aber weniger am Standort Kronberg. „Wir suchen dieses Jahr mehr als 1.000 neue Mitarbeiter, vor allem der Fachrichtungen Informatik und Wirtschaftsinformatik, Wirtschafts-, Ingenieurs- und Naturwissenschaften“, informiert Accenture-Pressesprecher, Christoph Weissthaner. „Für den Standort sprechen der Campus als repräsentative Visitenkarte, die Stadt Kronberg als verlässlicher Partner und die gute Verkehrsanbindung“, betont er. Bei letzterem sei es vor allem die Nähe zum Flughafen und S-Bahn-Haltestelle „Kronberg Süd“, die es vielen Mitarbeitern und Kunden ermöglicht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Neben der hervorragenden Infrastruktur habe aber auch der attraktive Gewerbesteuerhebesatz, die zentrale Lage im Rhein-Main-Gebiet und der bevorstehende Bau eines Business-Hotels am Bahnhof und nicht zuletzt auch die sogenannten „weichen“ Standortfaktoren den Ausschlag für Kronberg gegeben, hat der Rathauschef aus dem Gespräch mit Rathgeb mitgenommen.
Wie sehr sich das Unternehmen inzwischen mit Kronberg verbunden fühle zeige das Engagement von Accenture bei verschiedenen städtischen Projekten. „Ich nenne hier beispielhaft die großartige Unterstützung bei der Erstellung des neuen Fuß- und Radwegs zwischen Oberhöchstadt und Kronberg Süd. Darüber hinaus ist das Unternehmen ein profunder Ratgeber in den unterschiedlichsten Fragen und Projekten, wie zum Beispiel beim Projekt Kronberg 2020“, so der Erste Stadtrat Jürgen Odszuck.
„Die Entscheidung von Accenture pro Kronberg im Taunus werten wir auch als einen Erfolg für die städtische Wirtschaftsförderung. So hat die Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten stets den intensiven Kontakt zur Unternehmensführung gehalten und den Prozess aktiv begleitet“, betonte Temmen weiter. „Es freut uns umso mehr und macht einmal mehr deutlich, wie wichtig der enge und vertrauensvolle Unternehmenskontakt ist.“ Karl Rathgeb von Accenture habe von einem „hervorragenden Verhältnis zwischen Unternehmen und Verwaltung“ gesprochen.
Rathgeb bezeichnete das Festhalten am Standort Kronberg auch als eine „globale Entscheidung“, bei der vor allem das Thema Beständigkeit eine wichtige Rolle gespielt habe. Neben der hervorragenden Anbindung sei auch die Großzügigkeit des Standorts selbst,von großer Bedeutung gewesen. „Ich freue mich, dass die Accenture-Story in Kronberg weitergeht“, so Rathgeb weiter.
Für die Stadt Kronberg gebe das Festhalten von Accenture am Standort Kronberg auch Planungssicherheit. Temmen: „Das ist ein richtungweisendes Signal für den Wirtschaftsstandort Kronberg. Wenn eine weltweit führende Unternehmensberatungsfirma sich für den Standort Kronberg entscheidet, dann kann man anderen Unternehmen nur raten auch nach Kronberg zu kommen.“ Der Verbleib vom Accenture sichere die Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze am Standort Kronberg. Temmen abschließend: „Unser Dank geht insbesondere auch an das lokale und weltweite Management von Accenture.“