Ausstellung „Batik, Keris, Wayang“ auf der Burg

„Wayang“-Figur Foto: Burgverein

Kronberg (kb) – Der Burgverein will Indonesien, das Gastland der diesjährigen Buchmesse, ein weiteres Mal würdigen, und zwar mit einer Ausstellung landestypischer Kulturschätze. „Batik, Keris, Wayang“ haben die Kuratoren Annegret Haake und Heribert Didden als Titel gewählt. Sie präsentieren Beispiele der uralten traditionellen indonesischen Künste, die im letzten Jahrzehnt von der UNESCO in das immaterielle Weltkulturerbe übernommen wurden. Die Ausstellung findet im Terracottasaal der Burg statt. Sie wird Sonntag, 4. Oktober eröffnet. Zur Vernissage um 11 Uhr lädt der Burgverein herzlich ein.

Bei „Batik“ handelt es sich um eine Reservefärbung für Stoffe, der dem hiesigen Blaudruck ähnelt. Die Reservemittel sind Wachsmischungen, die je nach Arbeitsgang verschieden zusammengesetzt sind. Neben rein graphischen Mustern sind andere mit dem symbolischen Gehalt der uralten Motive noch aktuell. Während früher die Kleidung immer aus Batikstoffen angefertigt wurde, kleidet man sich im Alltag auch in Indonesien westlich. Die traditionellen Batiken bleiben den festlichen Gelegenheiten vorbehalten. Besonders traditionsbewusste Javaner wählen ihr Kleid, nachdem sie sich über ihr persönliches Horoskop und die kosmischen Einflüsse daraus informiert haben.

Zu dem Zeremonialkleid trägt jeder Javaner ein „Keris“, das vielfach geflammte Schwert. Es wird aus Meteoreisen unter vielfacher Faltung geschmiedet. Der „Empu“, Hersteller eines Keris, ist ein hoch angesehener Mann. Manche Kerise sind von Generation zu Generation weiter vererbt worden, und man sagt ihnen magische Kräfte nach. Viele Geschichten über Wunder, die durch Kerise verursacht wurden, kursieren in Indonesien und verbreiten Ehrfurcht oder auch Angst. Heribert Didden hat nicht nur Kerise gesammelt, sondern auch ihre Geschichten aufgeschrieben.

„Wayang“ bedeutet „Schatten“, aber auch „Geist“ und „Ahne.“ Mit Hilfe von Stabpuppen und Licht werden Geschichten erzählt. Die älteste Form des Schattenspiels ist das „Wayang Purwa“: „Purwa“ wird übersetzt mit „altertümlich“, „vorzeitlich“, „anfänglich“. Die Vorstellung nur einer Episode aus einem der hinduistischen Dramen Ramayana und Mahabharata dauert von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Der „Dhalang“ (Puppenspieler), der seine Kraft aus Meditation und Fasten schöpft, ist eine angesehene Persönlichkeit.

In der Zeit vom 4. bis 18. Oktober ist die Ausstellung während der regulären Öffnungszeiten der Burg (Mittwoch, Donnerstag, Samstag von 13 bis 17 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr) geöffnet. Der Besuch der Ausstellung ist im Burgeintritt (3 Euro, ermäßigt 2 Euro) enthalten. Spenden sind willkommen.



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