Eine Klangreise auf hohem Niveau

Studierende der Trompetenklasse des Dr. Hoch‘s Konservatorium begeisterten das Kronberger Publikum. Foto: privat

Kronberg (kb) – Jüngst präsentierten sich die Studierenden aus der Trompetenklasse des Hochschullehrers Florian Balzer mit einem Konzert für Trompeten-Kammermusik in der evangelischen Johanniskirche.

Vor rund 180 Zuhörern bot das Trompetenensemble des Dr. Hoch‘s Konservatoriums aus Frankfurt am Main dem Publikum an diesem Abend eine sehr vielfältige Klangreise, bei der die jungen Musiker, auf den unterschiedlichsten Instrumenten – von Piccolo-Trompete über das Corno da Caccia bis hin zum Bariton – ihr anspruchsvolles Programm darboten.

Das Konzert begann mit Contrapunctus 1 und 9 aus „Die Kunst der Fuge“ und der „Air“ aus der Orchestersuite Nr. 3 von Johann Sebastian Bach. Die jungen Musiker zeigten auf beeindruckende Weise eine große Reife im Zusammenspiel. „Air“ von Bach intonierte Philip Schütz mit schönem Klang auf der hohen Trompete.

Es folgte die Uraufführung der „Suite Danse“. Das Stück hat Komponist und Dirigent Simon Schmider explizit für dieses Ensemble geschrieben. Schmider ist Dozent für Tonsatz an der Musikhochschule in Freiburg und ebenfalls noch Trompetenschüler bei Florian Balzer am Dr. Hoch‘s Konservatorium. Das Werk besticht durch seine Leichtigkeit und ist im alten Stil geschrieben. Man merkte dem jungen Ensemble an, das es mit großer Spielfreude und Begeisterung bei der Sache war.

Unterschiedliche Solisten präsentierten ihr Können an diesem Abend. Florian Balzer selbst zeigte die virtuose Bandbreite und seine Brillanz auf der Bach-Trompete bei dem Konzert in D-Dur, das ursprünglich für Trompete, zwei Oboen und Fagott geschrieben wurde. Die Holzbläser-Stimmen wurden ebenfalls auf Trompeten gespielt, wobei Lukas Bruggaier aus Oberursel seinen „Fagott Part“ mit dem Corno da Caccia souverän darbot. Bruggaier war auch für die Organisation des Konzertes federführend verantwortlich.

Malte von der Lühe interpretierte auf gefühlvolle Weise mit unterschiedlichen Dynamiken und lyrischen wie wilden Passagen mit dem reinen Solostück Intrada von Otto Ketting, Frederik Depta glänzte mit dem Trompetensolo aus dem Beatles Werk „Penny Lane“.

Als Special Guest war der ehemalige Ausbilder und Mentor von Florian Balzer, der amerikanische Solo-Trompeter Professor David Tasa mit von der Partie. Neben dem Kantilenen-Choral „Panis Angelicus“von César Franck und der Fanfare „Dies Irae“ aus dem Requiem von Giuseppe Verdi standen auch die kurzen Werke Molengo und „Le Petit Negre“ die eher beschwingten Unterhaltungsmusik-Charakter hatten auf dem Programm.

Komplexere Hörerlebnisse erlebte das Publikum gegen Ende des Konzertes bei Manouvriers Trompeten-Trio und dem sehr anspruchsvollen Concertino Piccolo von Jan Koetsier, bei dem die Solisten Florian Balzer und Professor David Tasa die ganze Bandbreite ihres Könnens zeigten. Die beiden letztgenannten ermöglichten den Musikern zwischendurch mit einer sehr kurzweiligen und witzigen Moderation die benötigten Atempausen, sodass dem Publikum auch von dieser Seite aus ein Einblick in die Geschichte dieser Werke nicht verborgen blieb. Der Abend endete mit viel Applaus und einer „Standing Ovation“. Als Zugabe hörten die begeisterten Konzertbesucher noch den Welthit „Il Silenzio“ sowie die Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“.



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