Konsens im ASU zum Prüfantrag zur Elektromobilität

Kronberg (pu) – Auf Prüfantrag der nunmehr überraschend gesprengten Koalitionsfraktionen von CDU, SPD und UBG (siehe auch weiteren Bericht in dieser Ausgabe) befasste sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) in seiner jüngsten Sitzung mit Fragen zur Elektromobilität.

Explizit soll demnach die Stadtverordnetenversammlung durch Beschluss den Magistrat bitten, den Bedarf an öffentlich zugänglichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge in der Burgstadt zu ermitteln und Vorschläge zu erarbeiten, an welchen Standorten in Kronberg öffentliche Ladestationen möglich und sinnvoll einzurichten wären. Des Weiteren soll über mögliche Formen des Betriebs solcher Ladestationen (durch die Stadt oder die Stadtwerke, durch EVU oder andere private Betreiber) ebenso informiert werden wie über die für die Stadt anfallenden geschätzten Kosten und Einnahmen für Errichtung und Betrieb. Die Koalition führte in ihrer Begründung unter anderem das Bestreben der Bundesregierung an, im Rahmen des „Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität“ bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutsche Straße bringen zu wollen. Dies erfordere eine ausgebaute, flächendeckende Ladeinfrastruktur, wobei solche Ladestationen wegen der langen Ladezeit vorzugsweise dort benötigt würden, wo Fahrzeuge über Nacht oder während der Arbeitszeit über längere Zeit abgestellt werden. Prinzipiell könnten Ladestationen nach bisherigen Erkenntnissen auf Privatgelände aber auch im öffentlichen Bereich eingerichtet werden.

In diesem Zusammenhang lenkten die jeweiligen Fraktionsvorsitzenden Andreas Becker (CDU), Christoph König (SPD) und Erich Geisel (UBG) die Aufmerksamkeit auf die derzeit einzige öffentliche Ladestation auf dem Rathausparkplatz. Vor diesem Hintergrund fehlten zum einen bisher fundierte Erhebungen zum tatsächlichen aktuellen Bedarf, zum anderen ging die bisherige Koalition davon aus, dass zumindest mittelfristig öffentlich zugängliche Ladestationen benötigt werden.

Die Christdemokraten hatten sich im Vorfeld der Ausschuss-Sitzung weiterführende Gedanken zu diesem Punkt gemacht, die in einem Ergänzungsantrag mündeten, den Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche erläuterte und dabei als mögliche Stationen unter anderem Bahnhof, Taunushalle, Parkplatz Berliner Platz und Porto-Recanati-Platz vorschlug.

Bei Bündnis90/Die Grünen traf der Antrag auf mehr als offene Ohren, aus deren Sicht nach den Worten von Vorstand-Vorstand Udo Keil zwingend ebenfalls zu eruieren sei, inwieweit der Strombedarf durch regenerative Energien gedeckt werden könne. Die Co-Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft „Kronberg für die Bürger“ (KfB), Dr. Heide-Margaret Esen-Baur, teilte diese Aufassung, gab allerdings zu bedenken, ihrer Kenntnis nach hätten beispielsweise auch Süwag, Mainova und Co bekanntlich erneuerbare Energien im Programm, dennoch gäbe es letztendlch für deren Verwendung keine Garantien.

Der FDP-Vorsitzende Holger Grupe informierte ergänzend über den laufenden FDP-Antrag auf Kreisebene zum gleichen Thema. Die Bedarfsermittlung pro Einwohner pro Auto und Fahrrad sei wünschenswert. Laut des Fraktionsvorsitzenden der Unabhängigen Bürgergemeinschaft (UBG), Erich Geisel, „ist dies eine Sache, die sich entwickeln muss. Deutschland ist in diesem Thema noch nicht so groß, dennoch muss es angestoßen werden.“ Nach Aufassung von Grünen-Vorstand Udo Keil „wird das Ganze eine gewisse Dynamik entwickeln.“

Letztendlich plädierten die Ausschussmitglieder einstimmig sowohl für die drei formulierten Ergänzungsanträge als auch den eigentlichen Antrag.



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