„Landpartie 2.0“ soll ärztliche Versorgung auf dem Land sichern

Hochtaunuskreis. – Der Hochtaunuskreis beteiligt sich gemeinsam mit den Landkreisen Bergstraße und Fulda an dem Projekt „Landpartie 2.0“. Das Konzept soll neue Impulse zur Förderung des allgemeinmedizinischen Nachwuchses auf dem Land setzen und will die langfristige Versorgung der ländlichen Regionen mit Hausärzten sichern. Initiiert wurde das Programm vom Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität in Frankfurt.

„Um eine wohnortnahe ärztliche Versorgung auf dem Land nachhaltig sicherstellen, ist es notwendig, neue Strukturen aufzubauen“, sagt Landrat Ulrich Krebs. „Mit dem Programm möchten wir junge Mediziner frühzeitig für den Beruf Landärztin und Landarzt gewinnen.“ Der Kreisausschuss hatte der Beteiligung des Hochtaunuskreises an diesem Projekt im März 2016 erstmalig zugestimmt. Nun wurde die Fortsetzung der Beteiligung vereinbart, das gibt der Hochtaunuskreis bekannt.

Die ambulante medizinische Versorgung wird sich zukünftig vor allem im ländlichen Raum schwierig gestalten. Viele niedergelassene Allgemeinmediziner und weitere Fachärzte gehen in absehbarer Zeit in den Ruhestand. Für niedergelassene Mediziner im ländlichen Raum wird es immer schwieriger, für ihre Praxen Nachfolger zu finden.

Das deutschlandweit einmalige Projekt der Frankfurter Goethe-Universität hat sich zum Ziel gesetzt, junge Ärzte schon während des Studiums für den Beruf des Hausarztes zu begeistern, damit die medizinische Versorgung – auch auf dem Land – zukunftsfähig aufgestellt werden kann. Das Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität hatte das Projekt in einer ersten Phase „Landpartie Fulda“ seit 2012 bereits im Landkreis Fulda angeboten.

Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den beiden anderen beteiligten Landkreisen sollen die Studierenden unter anderem bei einem „Blockpraktikum Allgemeinmedizin“ die Arbeit eines Hausarztes auf dem Land kennenlernen. So können die angehenden Ärzte bereits im Studium Erfahrungen in Hausarztpraxen in ländlichen Regionen sammeln. Das Projekt stützt und ergänzt die gemeinsamen Bemühungen von niedergelassenen Ärzten im Hochtaunuskreis und den Hochtaunus-Kliniken.

Klinik und Arztpraxen hatten einen „Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin“ gegründet, um Hausärzte gemeinsam auszubilden. Der Verbund richtet sich an Assistenzärzte in der Facharztweiterbildung, die ihre Ausbildungszeit zum Teil in den Hochtaunus-Kliniken und zum anderen Teil bei niedergelassenen Hausärzten im Hochtaunuskreis absolvieren. Das Projekt „Landpartie 2.0“ setzt schon früher an, nämlich in der ersten beruflichen Orientierungsphase von Medizinstudenten.

Der Hochtaunuskreis fördert das Konzept in diesem Jahr mit 27.500 Euro.



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