Silberdisteln bei den schnellen Frauen

Kronberg (kb) – Am 7. September hat eine Gruppe von Silberdisteln die Ausstellung „Frauen geben Gas“ in der Central Garage Automuseum in Bad Homburg besucht. Die Kuratorin, Ursula Stiehler, führte durch die Ausstellung. Erstes Highlight war ein Nachbau des von Carl Benz in Mannheim erfundenen Wagens, der weder von Pferden, Hunden oder Menschenkraft gezogen wurde. Manche Zeitgenossen waren entsetzt über das „Teufelszeug“ und warfen sogar mit Steinen nach dem Fahrzeug. Weil Papa Benz noch nicht ganz von der Verkehrstüchtigkeit seines Patent-Motorwagens Nummer 1 überzeugt war und immer länger den Einsatz hinauszögerte, entschloss sich seine Frau Bertha (die am Anfang und mit im Zentrum der Ausstellung steht) mit ihren Söhnen zu einer Fernfahrt nach Pforzheim, die insgesamt auch erfolgreich verlief, obwohl unterwegs immer wieder repariert oder nachjustiert werden musste.

Einer der wichtigsten Aspekte der Ausstellung war der gesellschaftliche Hintergrund bzw. die Geisteshaltung der damaligen Zeit: Frauen wurde gar nicht zugetraut, mit Technik umgehen zu können. Dass Frauen Benzinkutschen lenkten, wurde gar nicht gern gesehen – das gehörte sich nun einmal nicht. Trotzdem setzten sich die Frauen durch: als Kraftfahrerinnen, sogar als Rennfahrerinnen wie Ernes Merck aus Darmstadt und als Rallyefahrerinnen und Weltreisende.

Ein Kuriosum war ein Elektromobil aus den USA, das den Donaldisten unter den Silberdisteln sofort als das Gefährt von Oma Duck auffiel. Die Ausstellung ist sehenswert; es werden neben Kleidungsstücken (angemessene Kleidung war für die gasgebenden Damen wichtig) auch Plakate, natürlich faszinierende Fahrzeuge und vieles, vieles mehr gezeigt.



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