Vorbildliche Willkommenskultur für Fach- und Führungskräfte

Der Vorsitzende des Ausschusses Hochtaunus/Main-Taunus der IHK Frankfurt, Horst Platz (rechts) überreichte an Bürgermeister Klaus Temmen (links) die Urkunde und an Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann (Mitte) ein Hinweisschild. Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Bekannt als Burg- und Kulturstadt, staatlich anerkannter Luftkurort und „Welthauptstadt des Cello“ kann Kronberg im Taunus seit Donnerstag zusätzlich mit dem Gütesiegel „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ werben. Den Rahmen der Stadtverordnetenversammlung nutzend, überreichte der Vorsitzende des Ausschusses Hochtaunus/Main-Taunus der IHK Frankfurt am Main, Horst Platz, im historischen Rathaussitzungssaal im Beisein der Abgeordneten Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) und Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann (CDU) eine entsprechende Urkunde samt Hinweisschild.

Laut Platz hat die Taunusstadt die Herausforderungen, den Fachkräftemangel als zentrales Thema in Zeiten des demografischen Wandels, erkannt und zielführend mit einer großgeschriebenen „Willkommenskultur“ reagiert. Insbesondere bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie beweise Kronberg Vorbildfunktion mit der überdurchschnittlichen Betreuungsquote bei den Unter-Dreijährigen und der gewährleisteten Nachmittagsbetreuung in allen drei Grundschulen der Stadt. Vor dem Hintergrund der zurzeit fehlenden rund 100.000 Fachkräfte und einer sich verschärfenden Situation mit einer prognostizierten Lücke von 300.000 Fachkräften in hessischen Kommunen bis 2030 sei es das Gebot der Stunde, Fach- und Führungskräften den Zuzug zu erleichtern.

Vielfältige Angebote und Leistungen

Der Vorsitzende des Ausschusses Hochtaunus/Main-Taunus der IHK Frankfurt am Main hob in diesem Zusammenhang außerdem den mobilen Bürgerservice mit den Sprechstunden in Oberhöchstadt ebenso lobend hervor wie den Internationalen Club Kronberg als Anlaufstelle für ausländische Bürger sowie die durch die Interkommunale Zusammenarbeit mit Königstein und Steinbach und der Realisierung der Gemeinschaftskasse Taunus geschaffenen Strukturen, die dazu beitragen würden, dass die Verwaltung ihre Dienstleistungen effizient anbieten könne.

„Im Auszeichnungsverfahren hat sich gezeigt, wie vielfältig die Leistungen und Angebote für potenzielle Neubürger in Kronberg sind. Zudem versteht Kronberg den Aufbau einer Willkommenskultur als kontinuierlichen Prozess, der jeden Tag und durch jeden Kundenkontakt weiterverfolgt werden muss“, so Horst Platz.

Im weiteren Verlauf seiner Rede dankte er der Stadt für ihren Mut, sich dem Prozedere des Qualitätszeichens zu stellen und der Bereitschaft die im Prüfprozess mit der IHK vereinbarten Entwicklungsziele wie die Einrichtung einer Rubrik „Informationen für Neubürger“ auf der städtischen Internetseite sowie der zusätzlichen Präsentation aller Internetinhalte in englischer Sprache zeitnah umzusetzen.

Im Rahmen der Urkundenübergabe unterstrich Bürgermeister Klaus Temmen: „Eine hohe Dienstleistungsorientierung ist uns ein besonderes Anliegen – sowohl gegenüber Neubürgern als auch gegenüber Menschen, die schon länger in Kronberg wohnen.“ Allein 4,5 Millionen Euro seien in den vergangenen Jahren in die Betreuung investiert worden. „Wir werden uns der Auszeichnung als würdig erweisen“, versprach der Rathauschef.

Mit dem Qualitätszeichen „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ ehren die Industrie- und Handelskammern der Metropolregion FrankfurtRheinMain diejenigen Städte und Gemeinden, die sich in besonderer Weise um eine gelebte Willkommenskultur bemühen. Für die Beurteilung waren die städtischen Angebote in den Handlungsfeldern „Zuzug leicht gemacht“, „Beruf und Familie“, „Ausländische Fach- und Führungskräfte“, „Kultur und Freizeit“ sowie „Harte Standortfaktoren“ ausschlaggebend. Die Auszeichnung Kronbergs ist bis Mai 2017 befristet, dann wird überprüft, ob die Stadt, die im Rahmen der Auszeichnung vereinbarten Entwicklungsziele umgesetzt hat.

Ziel des Audits ist es, eine gelebte Willkommenskultur zu etablieren, sodass sich in- und ausländische Fach- und Führungskräfte in FrankfurtRheinMain heimisch fühlen und ein Angebot vorfinden, das ihren Bedürfnissen entspricht.

Im Bezirk der IHK Frankfurt am Main wurden bisher die Städte Steinbach (Taunus), Usingen, Bad Homburg, Bad Soden und Friedrichsdorf ausgezeichnet.



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