Erweiterung des Radwegenetzes offiziell in Betrieb genommen

Zwischen Henker und Stoltzestraße versinken Radfahrer und Fußgänger nun nicht mehr im Schlamm. Der städtische Pressesprecher Andreas Bloching, die Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umwelt, Dr. Ute Knippenberger, Accenture-Geschäftsführer Karl Rathgeb und Bürgermeister Klaus Temmen (von links) sind mit dem Ergebnis zufrieden.

Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Das Kronberger Radwegenetz ist bereits Anfang Oktober letzten Jahres um einen 268 Meter langen und 2,5 Meter breiten asphaltierten Weg zwischen Henker und Stoltzestraße erweitert worden. Auf Einladung der Stadt erfolgte vor wenigen Tagen die offizielle Inbetriebnahme.

Die Realisierung dieser Verbindung zwischen der Oberhöchstädter Unterführung Ballenstedter Straße bis zur am westlichen Rand Oberhöchstadts und in Nähe der S-Bahn-Station Kronberg Süd liegenden Stoltzestraße war laut Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) der Stadt schon lange ein Anliegen. Wünsche sind bekanntlich das eine, ihre Finanzierung in Zeiten knapper Kassen ein ganz anderes Thema. Wie die Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umwelt, Dr. Ute Knippenberger, verriet, waren sich Erster Stadtrat Jürgen Odszuck und sie bereits Anfang letzten Jahres in dem Punkt mehr als einig, dass der bisherige schlammige Feldweg einem soliden Radweg weichen soll ,„sofern es Geld für Infrastrukturmaßnahmen geben sollte“. Die Initialzündung kam schneller als erwartet in Form einer Ankerspende des Unternehmens Accenture, über deren Höhe zwar Stillschweigen vereinbart wurde, die jedoch letztendlich das mit 70.000 Euro Kosten zu Buche schlagende Projekt auf den Weg vom Wunschtraum in die Realisierungsphase brachte.

Anreiz zum Autoverzicht

„Auf der Zeitschleife des Glücks müssen ein paar Sachen zusammen kommen“, brachte es Accenture-Geschäftsführer Karl Rathgeb schmunzelnd auf den Punkt, der keinen Hehl daraus machte, dass mit der Wegeverbindung gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen wurden. „Das Projekt passt einerseits perfekt ins Gesundheitsmanagement für unsere Mitarbeiter, andererseits konnten wir in diesem Fall mit unserem für solche Zwecke zur Verfügung stehenden Budget gleichzeitig etwas Vernünftiges für die Bürger dieser Kommune machen. Das freut uns sehr.“ Rathgeb zufolge ein zusätzlicher Push in die richtige Richtung, nachdem die Zahl derer, die morgens mit dem Rad zum Campus Kronberg kommen, zunimmt. „Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt 40 Fahrradständer in der Garage, Tendenz steigend.“ Im Unternehmen gäbe es darüber hinaus die Möglichkeit zu duschen und sich für die Arbeit umzuziehen.

Wie Dr. Knippenberger und der städtische Pressesprecher und Wirtschaftsförderer Andreas Bloching unisono betonten, werde durch die optimierte Wegeverbindung, die sowohl von Radfahrern, Fußgängern und landwirtschaftlichen Fahrzeuge genutzt werden darf, der nichtmotorisierte Verkehr attraktiver: „Kurze Verbindungen, gute Oberflächen und eine Wegeführung abseits von lauten Fahrstraßen motivieren einen größeren Personenkreis, auf das Auto zu verzichten.“

An den Herstellungsarbeiten der 268 Meter langen Asphalt-Strecke waren die Firma Henning Bau GmbH aus Hattersheim und der Fachbereich „Bauen & Facilitymanagement der Stadt Kronberg im Taunus“ beteiligt. Der Fachbereich für den Tief- und Straßenbau hat die Planung finalisiert, Angebote eingeholt und den Bauauftrag vergeben. Die Bauzeit betrug städtischen Angaben zufolge zwei Wochen. Damit konnte hinter einem weiteren der zu erledigenden Punkte im 2012 aufgestellten städtischen Radwegekonzept ein Haken gemacht werden.

Partner der Stadt

„Wir bedanken uns bei für das außerordentliche Engagement, das sich nur beispielhaft in diesem Fuß- und Radweg zeigt“, unterstrich Bürgermeister Temmen. Accenture habe sich zum wiederholten Male als verlässlicher Partner der Stadt erwiesen.

Für Karl Rathgeb eine Selbstverständlichkeit. Er betonte: „Wir fühlen uns am Standort Kronberg sehr wohl. Unsere Mitarbeiter schätzen es, im Campus Kronberg arbeiten zu können – dazu trägt auch die sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr bei. Und aus Sicht des Managements ist die hervorragende Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Personen in Kronberg ein wichtiger Standortfaktor.“ Accenture engagiere sich gerne im Sinne eines „Good Corporate Citizen“. Dies, so Rathgeb weiter, werde dokumentiert durch die gute Zusammenarbeit des Unternehmens mit der Stadt Kronberg. „Beispielhaft kann man hier die Zusammenarbeit im Projekt ,Kronberg 2020‘ oder auch die Zuwendungen für die Umsetzung der neuen Wegeverbindung nennen.“ Beides diene letztlich der Attraktivität des Standortes und damit auch den Arbeitgebern in Kronberg. Auch Bürgermeister Klaus Temmen nutzte einmal mehr die Gelegenheit, die Bedeutung des Unternehmens Accenture als Arbeitgeber und Steuerzahler zu unterstreichen. „Die Weltfirma Accenture ist für Kronberg nicht nur ein großer Werbeträger und Imagefaktor, sondern bietet auch vielen Menschen Arbeitsplätze. Das schlägt sich unter anderem auch nieder im positiven Pendlersaldo. Täglich fahren etwa 4.000 Personen mehr zur Arbeit in unsere Stadt hinein als heraus“, machte der Rathauschef deutlich.



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