AKS-Schüler machen Zeitsprünge

Kronberg. – „Bei der älteren Generation in Kronberg ist sehr viel historisches Wissen vorhanden – und es ist schade, dass dieses von der Jugend so selten genutzt werden kann.“ Diese Überzeugung einiger Kronberger Bürger stand am Anfang der Überlegungen, die nun in das Projekt „Zeitsprünge“ der Altkönigschule gemündet sind. Im Rahmen dieses Projekts sollen Zeitzeugengespräche geführt werden, in denen es um persönliche Erlebnisse in der Zeit des Nationalsozialismus geht. Bereits seit Sommer letzten Jahres laufen die Planungen, und alle Beteiligten sind erstaunt, auf welch große Resonanz das Projekt gestoßen ist. Besonders dankbar sind die Beteiligten für die Unterstützung, die man beispielsweise beim Seniorenbeirat, bei den Leitungen der Seniorenheime, der Stadt Kronberg und natürlich den Seniorinnen und Senioren selbst erhalten hat. So konnten zahlreiche Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gewonnen werden, die nun für die Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen. Am vergangenen Dienstag fand die Auftaktveranstaltung an der Altkönigschule statt. Zwar ist es an der Altkönigschule eine gute Tradition, dass regelmäßig auch Zeitzeugengespräche stattfinden. So vielschichtige und interessante Berichte über die Zeit des Nationalsozialismus hören zu können, wie es nun im Rahmen der Interviews der Fall sein wird, sei jedoch für die Schülerinnen und Schüler eine „einmalige Chance“, so die einleitende Einschätzung des Projekts durch Martin Fichert, der als Fachbereichsleiter zusammen mit dem Kollegen Daniel Keiser das Kreisau Projekt der Altkönigschule betreut, in dessen Rahmen die Zeitzeugengespräche geführt werden. „Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, die Ereignisse in der NS-Zeit nicht zu vergessen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen“ so Guido Fritz und Ralph Maier, zwei der Initiatoren des Projekts. Dass auch die Seniorinnen und Senioren selbst großes Interesse hätten, sich mit Jugendlichen über ihre eigenen Erfahrungen in ihrer Jugend auszutauschen, wurde von Thekla Thiede-Werner seitens des Altkönigstifts betont.

Alle Beteiligten hoffen nun auf zahlreiche gute und interessante Gespräche. Die Ergebnisse des Projekts sollen sowohl schriftlich als auch teilweise filmisch festgehalten und am Ende des Projekts einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden. (mw)



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