Buchtipp

Die Frau in der Themse, Roman von Steven Price
; Diogenes 2019; 28 Euro

William Pinkerton, Sohn des Gründers der ersten und wichtigsten amerikanischen Detektei reist 1885 nach London. Er sucht Edward Shade, ein Name, den jeder kennt, von dem es aber unklar ist, ob es ihn wirklich gibt oder gegeben hat. Eine Spur führt Pinkerton zu Charlotte Reckit, einer legendären Größe der Londoner Unterwelt. Als die verschwindet, führt ihn die Suche nach den Mördern in das Umfeld von Adam Foole, dem phantomhaften Meisterdieb. Adam Fool ist in gewisser Weise das Gegenteil von William Pinkerton. Er ist gesittet, fein gekleidet, scheint aus einem besseren Milieu zu stammen und steht auf der anderen Seite des Gesetzes. Der Roman „Die Frau in der Themse“ lässt einen tief in die Zeit eintauchen. Die USA sind ein Land, deren Bewohner traumatisiert vom Bürgerkrieg sich selbst und ihren Weg aus der Gewalt finden müssen. London ist ein dampfender, nebeliger Moloch. Schmutzig, abgründig und verdorben. Und doch versuchen alle nur zu leben. Charles Dickens hat es schon beschrieben und wird auch kurz in einer Szene des Romans erwähnt. Steven Price hat einen üppigen Roman über das viktorianische London und den amerikanischen Bürgerkrieg geschrieben, mit vielen überraschenden Wendungen und Rückblenden, so dass einem die 900 Seiten nie lang werden.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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