Ehrenplakettenträger Peter Stuckenmidt feierte 80. Geburtstag

Der Sozialdemokrat Peter Stuckenschmidt feierte vergangene Woche seinen 80. Geburtstag. Hier ist er bei der Verleihung der städtischen Ehrenplakette mit der Stadtverordnetenvorsteherin Blanka Haselmann (Mitte) und Bürgermeister Klaus Temmen (rechts) vor fünf Jahren zu sehen, als ihm auf der Burg die Urkunde überreicht wurde. Foto: Puck/Archiv

Kronberg (mw/pu) – „Die Liste deiner vielen Verdienste ist lang und sie reicht vom kommunalpolitischen Engagement über die vielfältige Unterstützung des kulturellen Lebens bis hin zum vorbildlichen Einsatz für das Vereinswesen und unsere Städtepartnerschaften“, so Bürgermeister Klaus Temmen in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung der städtischen Ehrenplakette an den Sozialdemokraten Peter Stuckenschmidt auf der Burg. Dass Kronberg heute in der Region als „Kulturstadt“ punkten könne, Kultur als unumstrittener Standortfaktor gelte und die Stadt Kronberg über ein mit breiter Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung verabschiedetes „Kulturprofil“ verfüge, zähle eindeutig zu den Verdiensten des 75-Jährigen, der in seiner aktiven politischen Zeit beharrlich und mit Beständigkeit die Grundlagen gelegt habe, erklärte Temmen damals. Das ist, man mag es kaum glauben, schon wieder fünf Jahre her.

Der verdiente Sozialdemokrat Peter Stuckenschmidt hat inzwischen am 11. Mai bereits seinen 80. Geburtstag gefeiert. Eigentlich hatte Stuckenschmidt über seinen 80. Geburtstag eine Woche Urlaub geplant, doch der fiel aufgrund der Corona-Pandemie ins Wasser. „Nun habe ich im ganz kleinen Kreis mit meiner Freundin zuhause gefeiert, aber das war auch gut so, denn ich bin von einer Flut von Anrufen und Mails überrollt worden“, freut er sich. Das sei schon sehr schön gewesen, so der Jubiliar, dessen Gesundheit leider schon seit vielen Jahren angeschlagen ist. „Meine Lebenslust habe ich dennoch nicht verloren und hoffe, dass ich noch eine Weile weitermachen darf“, so Stuckenmidt. Besonders gerührt war er, als sich bei ihm seine erste Schulklasse, die er als Lehrer unterrichtet hatte, meldete. „Dass die sich nach über 50 Jahren überhaupt noch an mich erinnert haben, das finde ich schon toll!“

Stuckenschmidts Liste der Ehrungen ist lang: Neben der städtischen Ehrenplakette erhielt er 2000
den
Ehrenbrief des Landes Hessen
sowie die
Willy-Brandt-Medaille der SPD
wurde bereits
2001 durch die Stadtverordnetenversammlung in Kronberg
zum „Stadtältesten“ benannt, ist seit
2008
Träger des
Bundesverdienstkreuz
es
am Bande
und bereits seit
2010 Ehrenmitglied des SPD-Ortsvereins Kronberg.

Die Idee, als Veranstaltungsort für die Vereihung der städtischen Ehrenplakette den Terracottasaal der Burg zu wählen, kam nicht von ungefähr. Die Organisatoren entsprachen damit dem Wunsch des Geehrten, der stolz daran erinnerte, 1992 zu den Parlamentariern gehört zu haben, die mit knapper 19:18-Mehrheit für den Kauf der Burg durch die Stadt votierten. Ein denkwürdiger Moment in der Historie der damaligen Koalition aus SPD, Grünen und UBG. Temmen lenkte damals in seiner Laudatio den Blick auf Stuckenschmidts politische Karriere. Schon früh habe er sich neben seiner beruflichen Tätigkeit als Pädagoge an der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach am Taunus für die Kronberger Politik interessiert und eigebracht. Durch 25 Jahre ununterbrochene Tätigkeit als Stadtverordneter, zwei Jahre im Schönberger Ortsbeirat, als Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung und des Haupt-, Finanz- und Petitionsausschusses sowie durch weitere Mitgliedschaften in verschiedenen Kommissionen und in der Betriebskommission der Stadtwerke prägte er ganz entscheidend die Geschicke der Burgstadt.

Wie ein roter Faden ziehen sich allerdings die Schwerpunkte Kultur und Soziales durch Stuckenschmidts Lebenswerk. Im sozialen Bereich war er führend beteiligt am Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, der Jugendhäuser und der Schaffung städtischer Wohnungen in der Straße Am Weidengarten, in der Immanuel-Kant-Straße und in der Ernst-Moritz-Arndt-Straße. Darüber hinaus hat er sich dafür stark gemacht, dass sich die Stadt an den Schulinvestitionen beteiligte. „Ich erinnere vor allem an den Bau der beiden großen Sporthallen der Altkönigschule und an den Neubau der Schönberger Grundschule“, unterstrich Temmen.

Die Wichtigkeit der Vereine nicht minder vor Augen wirkte Stuckenschmidt im Burgverein, der Museumsgesellschaft, den Partnerschaftsvereinen, dem Förderverein der Ökumenischen Diakoniestation sowie dem Verein der Freunde und Förderer der Kronberg Academy ebenso mit wie im Stiftungsrat der Burg.

Nicht vergessen werden soll darüber hinaus, dass die Städtepartnerschaften mit Porto Recanati und Aberystwyth von ihm maßgeblich mit angeschoben wurden.

Der Jubilar gilt über die Parteigrenzen hinweg als pflichtbewusster, geradliniger, direkter, ehrlicher und streitbarer Kämpfer. Der ehemalige Stadtverordnetenvorsteher Dr. Edmund Knapp (CDU), gemeinsam mit Hans-Willi Schmidt Stuckenschmidts Mitstreiter bei der Kulturinitiative Kronberg, bedankte sich damals, dass es gelungen sei, trotz zunächst großer, aber inzwischen nur noch marginaler politischer Unterschiede „offen wie Freunde miteinander umzugehen“. Der künstlerische Leiter der Kronberg Academy, Raimund Trenkler, sparte ebenfalls nicht mit lobenden Worten: „Es ist ein Glück für die Gesellschaft, für Kronberg und unser Zusammenleben, dass es Menschen wie dich mit Format und Führungskraft gibt!“

Peter Stuckenschmidt brachte anschließend seine Freude über Dank und Anerkennung zum Ausdruck: „Es ist schön, noch zu Lebzeiten zu hören, dass ich etwas geleistet habe“. Stuckenschmidt gehörte der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kronberg in der Zeit von 1981 bis 2006 ununterbrochen an und führte von 1990 bis 2004 die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Er ist seit 1972 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und gehört damit zur „Generation Willy Brandt“, dessen politisches Handeln für Viele seinerzeit der Grund war, der SPD beizutreten.

Weitere Stationen seines politischen und gesellschaftlichen Wirkens in seiner Wahlheimatstadt Kronberg im Taunus waren:

1981 – 1993 Mitglied des Verkehrs- und Planungsausschusses

1985 – 2004 Mitglied des Ältestenrates

1990 – 2004 Vorsitzender der SPD-Fraktion

1993 – 2004 Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses (1997 – 2001 Vorsitzender)

1994 – 1997 Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Burg Kronberg als Vertreter der Stadt

1997 – 2001 und 2006 – 2016 stellvetretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Burg Kronberg

2000 – 2002 Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Kultur/Tourismus der Lokalen Agenda 21

Seit 2007 einer der drei Sprecher der Kronberger Kulturinitiative

2010 – 2011 Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Kultur/Tourismus im Rahmen Kronberg 2020.

Darüber hinaus gehörte Peter Stuckenschmidt von 1987 bis 1989 dem Ortsbeirat Schönberg an und war in seiner Zeit als Fraktionsvorsitzender unter anderem Mitglied im Preisgericht Berliner Platz und Bahnhofsgelände, in der Berliner Platz-Kommission und wirkte in der „Einführungsgruppe“ für den damals neuen Stadtbus mit. Vom zukünftigen Bürgermeister erwartet Stuckenmidt übrigens, dass er die Stadt hinsichtlich ihres Kulturprofils, ihrer Sozialpolitik (Stichwort: sozialer Wohnungsbau) weiterentwickelt. „Meiner Überzeugung nach hat Christoph König hier die meisten Erfahrungen, vor allem aber auch eigene Vorstellungen, deshalb hoffe ich natürlich, dass er sich im Wahlkampf durchsetzen kann.“



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