FDP fordert neuen Ressortzuschnitt:„Bezahlbares Wohnen“ hat Priorität

Kronberg (kb)– Die Stadtverordnetenversammlung wählte mit großer Mehrheit im ersten Wahlgang Heiko Wolf zum neuen Hauptamtlichen Stadtrat in Kronberg. Die Erwartungen der Stadtverordneten an den neuen Leiter des Bereiches „Stadtentwicklung und Umwelt“ sind groß. Sei es doch in den letzten sechs Jahren nicht gelungen, den Schwerpunkt der politischen Arbeit, nämlich die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, umzusetzen. „Im Jahr 2017 haben die Stadtverordneten beschlossen, in großem Umfang bezahlbaren Wohnraum am Bahnhof und in Oberhöchstadt zu schaffen. Bis heute sind wir in beiden Fällen nicht aus den Startlöchern gekommen.“, stellt Walther Kiep als Vertreter der Freien Demokraten im Bau-Ausschuss fest.

Bezüglich des Baufeldes V am Bahnhof seien noch immer wesentliche Fragen, wie zum Beispiel ein Parkplatzkonzept, der tatsächliche Umfang möglicher Altlasten im Boden oder das Finanzierungskonzept im Falle der Eigenentwicklung, nicht geklärt. Die von den Stadtverordneten beschlossene Einsetzung eines Projektmanagers zur Beschleunigung des Projektes sei ebenso bisher nicht von der Verwaltung umgesetzt worden.

Auch in Sachen „Altkönigblick“ sei bis heute nichts geschehen. Ein erster Schritt wäre die Änderung des Bebauungsplans bezüglich der zukünftigen Nutzung des Geländes. „Unseres Wissens wurde seitens der Verwaltung bisher nichts unternommen“ bedauert Holger Grupe.

Um die maximale fachliche Durchschlagskraft des neuen Ersten Stadtrates insbesondere im Interesse der Kronberger Bürgerinnen und Bürger, die auf die Aussagen insbesondere im Bürgermeisterwahlkampf vertraut haben, zu nutzen, müsse deswegen der Bereich „Umwelt“ aus dem Ressort in die Verantwortung des Bürgermeisters überführt werden. Die Umsetzung der 50 Einzelmaßnahmen im Rahmen des von den Stadtverordneten verabschiedeten Klimaschutzkonzeptes würde den neuen Ersten Stadtrat in seiner Kapazität endlich das „bezahlbare Wohnen“ in Kronberg umzusetzen, erheblich einschränken.

Natürlich bedürfe es hierzu seitens des Bürgermeisters entsprechender Gespräche. Das sei die Aufgabe des Bürgermeisters, der alleinzuständig für die Ressortverteilung in der Verwaltung sei. Durch die Neuordnung des Finanzbereiches und die damit verbundene Einstellung eines hochqualifizierten Leiters, würde Kapazität frei, diese Verantwortung zu übernehmen. Der Bürgermeister habe im Wahlkampf immer wieder zwei Themen hervorgehoben: die Schaffung von bezahlbaremWohnraum und den Klimaschutz. Christoph König sagte im Wahlkampf „Klima ist Chefsache. Hier ist nachhaltiges, entschlossenes Handeln gefragt. Deshalb will ich Umwelt- und Klimapolitik zur Chefsache machen.“ (Kronberger Bote vom 22.10.2020). Er hat es nun in der Hand, durch die Übernahme des Bereiches „Umwelt“ in seiner Verantwortung, beide Ziele zu erreichen.



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