Leserbrief

Unser Leser Walter Ried, Höhenstraße, Kronberg-Schönberg schreibt uns unter der Überschrift „Stay alert! – Droht dauerhafter Shutdown des Philosophenwegs?“ Folgendes: Seit Wochen ist der Philosophenweg im Bereich des Opel-Zoos geschlossen. Begründet wird diese Maßnahme per Hinweisschild mit der Corona-Pandemie. Während des allgemeinen „Lockdown“ mochte das akzeptabel gewesen sein, aber jetzt, nachdem der Tierpark dem Publikum wieder offensteht, sollte meiner Meinung nach auch der Philosophenweg wieder zügig als direkter Verbindungsweg zwischen Kronberg und Königstein geöffnet werden. Diesbezüglich hat mich inzwischen das sehr ungute Gefühl beschlichen, dass der eigentliche Grund für die Aktion vielmehr darin besteht, jetzt in Zeiten allgemeiner Corona-Einschränkungen die dauerhafte Sperrung des Philosophenwegs „mucksmäuschenstill“ seitens des Opel-Zoos einführen zu wollen. Mal schauen, ob es nicht in ein paar Monaten heißen wird: „Klappt doch prima - auch ohne offenen Philosophenweg“, will heißen, Start und Flug des Versuchsballons ist dann erfolgreich geglückt! Hier sollten alle Bürger Kronbergs und Königsteins, denen wie mir weiterhin an einem freien Durchgang durch das Rentbachtal via Philosophenweg sehr gelegen ist, entsprechend aufmerksam sein und energisch protestieren, damit meine Vermutung nicht Realität wird! Leider ist der Scheibelbuschweg mit seinem starken Anstieg beziehungsweise Gefälle – je nach Laufrichtung – keine Alternative, insbesondere nicht für gehbehinderte Passanten sowie Personen, die einen Rollator oder Kinderwagen mit sich führen. Für so gut wie alle Rollstuhlfahrende ist der Scheibelbuschweg sogar ein 100-prozentiges „No-Go“ und auch kleinere Kinder werden diesen Weg mit dem Fahrrad kaum sicher befahren können, wenn auch seitens des Opel-Zoos wider besseren Wissens immer wieder das Gegenteil behauptet wird. Ich bin zwar kein Jurist, dennoch frage ich mich, ob es überhaupt rechtens ist, den beliebten und viel benutzten öffentlichen Verbindungsweg zwischen den beiden Orten zum Vorteil eines Privatbetriebs über einen längeren Zeitraum sperren zu lassen. Der anhaltende Shutdown des Wegs wird damit begründet, dass nur so die Anzahl der Besucher zu kontrollieren sei, die sich in dem Tierpark zur selben Zeit aufhalten dürfen. Die Zahl ist aktuell auf 1.000 Personen limitiert. Dieses Argument ist für mich jedoch vorgeschoben, denn eine permanente Kontrolle der Anzahl der Besucher in dem Zoogelände ist auch bei geöffnetem Philosophenweg leicht zu bewerkstelligen. Dazu muss lediglich an den Übergängen des Philosophenwegs in den Zoo jeweils an der Kronberger und Königsteiner Seite Aufsichtspersonal positioniert werden, das permanent die Zu- und Abgänge der Passanten in und aus dem Zoo an die Kasse durchgibt. Alternativ lässt sich das Ganze sicherlich auch mit Zählwerken an rasch zu installierenden Drehkreuzen sogar ohne Personal auf elektronischem Weg bewerkstelligen. Die Drehkreuze könnten zudem auf die im Raum stehende Chipkartenlösung, wenn sie denn wirklich einmal kommen sollte, leicht umgerüstet werden. Finanziell sind beide Vorschläge für den Zoo meiner Ansicht nach locker zu stemmen. Schließlich finanziert seit dem Jahr 2014 die „von Opel Hessische Zoostiftung“ als Trägerin des Tierparks nach eigenen Angaben eine „Professur für Zootierbiologie/Opel-Zoo-Professur“ am Fachbereich Biowissenschaften der Frankfurter Goethe-Universität. Wenn sich eine Stiftung das über viele Jahre erlauben kann, dann muss sie wohl pekuniär recht gut aufgestellt sein und über genügend Stiftungskapital verfügen, um zusätzliches Wachpersonal bzw. zwei Drehkreuze an den beiden Durchgängen des Zoos zu positionieren beziehungsweise zu installieren.



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