„Wir nutzen hier alle Ecken aus!“ – Der Vorlesewettbewerb an der AKS

Links das Lesepult, rechts die Jury: Vorlesewettbewerb in Zeiten von Corona an der AKS

Foto:privat

Kronberg (kb) – Genau mit diesen Worten leitete kurz vor dem zweiten Lockdown Lisa Heinrichs, Deutschlehrerin an der AKS, ihre Moderation des Vorlesewettbewerbs ein, um zu verdeutlichen, wie wichtig es der Schule ist, diesen Wettbewerb stattfinden zu lassen, eben auch unter „Corona-Bedingungen“. Aus gutem Grunde: Denn die Schule suchte ihre(n) Vertreter/-in für den Vorlesewettbewerb auf Kreisebene und hat sie auch gefunden: Laura Gabriel aus der 6Gc hat die Jury vollends überzeugt. Auch wir gratulieren hierzu aufs Herzlichste und wünschen viel Glück und Erfolg auf der nächsten Stufe des Wettbewerbs!

Nicht nur der Leseleistung der Sechstklässlerin gebührt Respekt, sondern auch ihr und ihrer Performance. Laura hat es sich nämlich nicht nehmen lassen, sowohl ihren Wahltext als auch den Fremdtext stehend und die ganze Zeit über mit Maske vorzustellen beziehungsweise zu lesen. Das ist echte Disziplin, zumal es in der Schülerbibliothek der AKS ob der permanent offenen Fenster zur Lüftung nicht gerade behaglich war. Dem setzte Laura eine Vorstellung ihrer Wahllektüre „Alea Aquarius – Das Geheimnis der Ozeane“, dem dritten Band der siebenbändigen Jugendbuch-Bestseller-Reihe der deutschen Autorin Tanya Stewner entgegen. Voller Enthusiasmus erzählte sie von Alea, dem Meermädchen ohne Fischschwanz, die zusammen mit ihrer Bande gegen den bösen Dr. Orion kämpfe, der vorgebe, ein Gegenmittel gegen das für die Meermenschen tödliche Virus in den Meeren zu entwickeln, in Wirklichkeit aber dieses fiese Virus selbst ins Wasser gesetzt habe und nun eine Zwangsimpfung aller Meeresbewohner anstrebe. „Wenn doch schon alles ausfällt, wäre es traurig, wenn wir Euch auch den Vorlesewettbewerb vorenthalten würden“, so Heinrichs in ihren einführenden Worten, wohl wissend, wie zuvor um das Stattfinden dieser Veranstaltung gerungen wurde. Den Lesewettbewerb in der Kronberger Stadtbibliothek so wie in den vergangenen Jahren auszurichten, stand außer Frage. Ebenso Eltern und Klassenkameraden zur Unterstützung als Publikum zuzulassen. Selbst das Vorhaben, zumindest die sieben teilnehmenden Schülerinnen und den einen Teilnehmer aus der 6Gb während der Lesung in der Bibliothek sitzen zu lassen, wurde diskutiert.

Am Ende fand sich eine Lösung: Die acht Vorleser*innen fanden sich auf Sitzmöglichkeiten ein, die im ganzen Raum verteilt waren, um von dort – Namensschildchen und Buch in der Hand – zum Lesepult zu schreiten, wo sie hinter Plexiglasstellwänden ihre Masken abnehmen durften. Die drei Schülerinnen aus den Förderstufenklassen und die fünf Vorleser*innen aus den G-Klassen lasen dann hintereinander zunächst aus ihren mitgebrachten und zuvor präsentierten Büchern vor und danach aus dem Fremdtext, einem echten Klassiker, nämlich Erich Kästners „Pünktchen und Anton“, der seit mittlerweile 90 Jahren Kinderherzen erfreut. Nach jedem Beitrag wurde das Pult desinfiziert und der nächste Kandidat aufgerufen.

Stolz konnte schließlich nach langer Beratung der Jury, in der unter der Leitung von Deutschlehrerin und Hauptorganisatorin Sonja Schäfer noch Frau Ballmann als Vertreterin der Schülerbibliothek sowie die Deutschlehrer Enrico Di Meglio und Patrick Grahl versammelt waren, Laura endlich ihre Siegerurkunde in Empfang nehmen und sich zudem über einen tollen Buchpreis freuen. Getreu dem Motto von Pierre de Coubertin „Das Wichtige ist nicht zu siegen, sondern daran teilzunehmen!“ erhielten auch die anderen Teilnehmer*innen ihre Siegerurkunde für den Klassensieg und einen Preis.



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