Fischbach und Ruppertshain sind jetzt mit einem neuen Radweg verbunden Land Hessen übernahm die Kosten

Großer Auflauf beim Zerschneiden des roten Bandes: Bürgermeister Albrecht Kündiger, Salome Korschinowski vom Ausländerbeirat, Staatssekretär Umut Sönmez und HessenMobil-Chef Heiko Durth wurden tätig und übergaben die 2,6 Kilometer Radweg ihrer Bestimmung. Schon während der Einweihung wurde er rege genutzt.Foto: Judith Ulbricht

Kelkheim (ju) – Radwege sind mehr als nur Pfade – sie sind die Adern der Städte und Landschaften, die Bewegung und Leben ermöglichen. Sie schlängeln sich durch Wälder und Felder, entlang von Flüssen und über Berge, bieten eine Flucht aus dem hektischen Alltag und eine Verbindung zur Natur. Sie sind ein Symbol für Fortschritt und Nachhaltigkeit, ein Zeichen dafür, dass wir uns um unsere Umwelt und unsere Gesundheit kümmern. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der städtischen Infrastruktur und des Freizeitlebens vieler Menschen.

Durch‘s Krebsbachtal

Seit vergangenem Sonntag ist Kelkheim um eben so eine Lebensader reicher. Bürgermeister Albrecht Kündiger, der in Ruppertshain wohnende Staatssekretär im Hessischen Verkehrsministerium, Umut Sönmez, und der Präsident von HessenMobil, Heiko Durth, weihten den neuen Radweg ein, der die Ortsteile Fischbach und Ruppertshain zukünftig verbindet. Der Rathauschef, eigens mit dem Rad „angereist“, lobte das Fahrerlebnis auf dem rund 2,6 Kilometer langen Weg, der sich am Friedhof in Fischbach beginnend entlang des Naturschutzgebietes Krebsbachtal bis zum Zauberberg hochschlängelt.

Radwegeförderprogramm

Ermöglicht wurde dieser Rad- und Gehweg durch das Land Hessen, wie Staatssekretär Sönmez deutlich machte. Ein Radwegeförderprogramm soll die Infrastruktur in diesem Bereich ausbauen, Kelkheim profitierte jetzt davon. Zum Glück muss man sagen, denn Sönmez machte keine Geheimnis daraus, dass die Finanzen immer klammer werden. „Ich bin jetzt seit 101 Tagen im Amt, und meine erste Amtshandlung war damals, dass ich Sparvorschläge unterbreiten sollte“, erinnert er sich. Sein Ministerium müsse genau schauen, wo in Zukunft Gelder sinnstiftend eingesetzt werden; das bedeute auch für ihn, das Erwartungsmanagement zielgerichtet zu steuern. „Die nächsten Jahre werden schwierig, aber gerade im Rhein-Main-Gebiet sind Infrastrukturprojekte wichtig, um mithalten zu können“, so der Staatssekretär. Die Problematik mit dem „lieben Geld“ kennt auch Bürgermeister Kündiger, wie er zugibt. Allerdings hätte Sönmez den Vorteil, dass er nicht unbedingt auf der Straße angesprochen wird. „Wenn ich am Wochenende über den Marktplatz laufe, kommen die Menschen und schildern mir die Probleme in Kelkheim“, berichtet er.

Einige Zusatzausgaben

Rund 1,05 Millionen hat sich das Land Hessen den Weg kosten lassen. In der Planung dachte man noch, man käme „günstiger weg“, aber meistens sieht es in der Realität dann doch anders aus, wie der stellvertretende Bauamtsleiter Claus Kühn erklärt. So mussten Böschungen gesichert, Durchlässe erneuert, der Untergrund ertüchtigt und Drainageleitungen erstellt werden. Lob für das Bauamt und seine Mitarbeiter gab es auch vom Bürgermeister, aber nicht nur für die. Auch die Planer (igr GmbH) und das ausführende Unternehmen Herman Schäfer GmbH erhielten „Lorbeeren“ vom Rathauschef. „Es gibt nur begeisterte Rückmeldungen von Radfahrern, das ist für uns die schönste Bestätigung. Dieser Radweg ist ein Mehrwert für die beiden Ortsteile und eine Bereicherung für Kelkheim“, ist sich Kündiger sicher.

Gewagter Vorschlag

Begeisterung zeigt auch Thomas Zellhofer, Vorsitzender der Stimme für Ruppertshain. Nicht nur, dass der Radweg im Gegensatz „zu einem anderen Projekt in Ruppsch“ fristgerecht fertig wurde, er hat auch gleich noch eine „aberwitzige“ (aber durchaus überdenkenswerte) Idee für den Radweg. „Wir könnten einen Micro-Ironman ins Leben rufen, beginnend am Freibad. Hier müssten 500 Meter geschwommen werden, dann geht’s auf’s Rad über den neuen Weg bis rauf nach Eppenhain, am neuen Feuerwehrhaus runter vom Rad und laufend zum Atzelberg hoch, mit abschließender Ersteigung der 123 Stufen“, so der Vorschlag des Ruppertshainers. Und wer weiß, vielleicht finden sich ja ein paar Organisatoren, die diese Idee eines Tages in die Tat umsetzen.



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