Stellungnahme des FDP-Beisitzers Stefan Griesser

Kronberg – Weil er in einem am Donnerstag, 8. Oktober veröffentlichten Bericht von der Vorsitzenden des Seniorenbeirates Edelgard von Löbbecke direkt zu seinem Leserbrief vom 1. Oktober angesprochen wurde, nimmt der Beisitzer im Vorstand des FDP-Ortsverbands, Stefan Griesser, hierzu Stellung:

„In meinem Leserbrief habe ich den schrillen Ton (Senioren als ‚Bürger zweiter Klasse‘) und die fragwürdigen Unterstellungen von CDU-Bürgermeisterkandidat Andreas Becker gegenüber der Stadtverwaltung (‚Wehret den Anfängen‘) kritisiert. Zur Erinnerung: es ging dabei um die Reaktion Beckers auf die notwendige Entscheidung der Stadt, bei der Bürgermeisterwahl zum Schutz der Senioren vor Corona ausnahmsweise keine Wahllokale unmittelbar in Seniorenwohnanlagen einzurichten.“ Diese Kritik sei weder unfair noch einseitig, „denn die anderen Kandidaten haben sich eines solch alarmistischen Stils eben nicht bedient, der in der Tat, sehr geehrte Frau von Löbbecke, meinen Wertvorstellungen von Empathie und Sozialverhalten gegenüber Senioren widerspricht. Im übrigen habe ich nach Veröffentlichung des Leserbriefs hierzu sehr viel Zustimmung quer über Parteigrenzen hinweg erhalten.“

Etwas ratlos sei er, so Stefan Griesser weiter, warum Edelgard von Löbbecke seine Kritik, die ausschließlich das Kommunikations-Verhalten von Andreas Becker adressiert habe, „offenbar so sehr auf sich und den Seniorenbeirat selbst bezieht“, dass sie extra dessen Überparteilichkeit betonen müsse. Es sei auch ziemlich unklar, was sie damit meine, „wenn sie mir vorhält, ich würde mich beim Seniorenbeirat ‚indirekt eines Gremiums der Stadt Kronberg bedienen, ohne dazu berechtigt zu sein‘? Heißt das nun, Andreas Becker dagegen ist offiziell berechtigt, den Seniorenbeirat ganz direkt für sich zu vereinnahmen? Und vor allem, wie steht sie denn dazu, dass sich auf der Wahlkampf-Internetseite Beckers unter ‚Freunde & Unterstützer‘ unter anderem ein Foto von Herrn Becker mit Ingeborg Strauss findet, explizit in ihrer Eigenschaft als ‚Vorsitzende des Seniorenbeirats‘ tituliert, die sie ja zumindest bis vor sehr kurzer Zeit noch war (und auf der Homepage der Stadt Kronberg auch noch so geführt wird)? Ist das wirklich neutral?“

„Um es klar zu sagen“, so Griesser abschließend, „ich halte den Seniorenbeirat für eine sehr wichtige Einrichtung und empfinde schon allein aufgrund meiner eigenen familiären Situation großen Respekt vor Senioren, was mich ja gerade zu meinem Leserbrief veranlasst hat. Selbstverständlich ist es auch jedermanns gutes Recht, sich für einen Kandidaten einzusetzen und Partei zu ergreifen, aber dann rate ich dazu, mit dem lautstarken Anspruch auf Neutralität gegenüber sich und anderen etwas sorgfältiger umzugehen. Was mich betrifft, unterstütze ich, das dürfte schon länger bekannt sein, als FDP-Mitglied Kristina Fröhlich, da ich sie für die kompetentere Kandidatin halte, die den nötigen Horizont und auch das Umsetzungsvermögen mitbringt, die Weichen für die Zukunft sowohl der Senioren als auch junger Familien in Kronberg zu stellen.“ (pu)



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