Kronberg. – Die Corona-Einschränkungen zogen sich wie ein roter Faden durch die Berichte, die auf der Jahreshauptversammlung des DRK Kronberg verlesen wurden. Am gravierendsten war die Situation im letzten Jahr für die Mitglieder des Jugendrotkreuz, die nicht nur in der Schule, sondern jetzt auch in der Freizeit auf persönliche Kontakte verzichten mussten und sich digital treffen sollten. Aber auch das gelang, so wie auch in der Aktivarbeit Schulungen per Team-Meeting abgehalten wurden, obwohl, wie der erste Vorsitzende Oliver Reis ausführte, das Deutsche Rote Kreuz und seine Helfer von ihrer Kameradschaft und dem gemeinsamen Arbeiten und Helfen leben. Durch Corona und die wegfallenden Veranstaltungen und Übungen konnte Gemeinsamkeit nur sehr eingeschränkt gepflegt werden. Dass dies trotz all der Corona-Widrigkeiten dennoch gelungen ist, das DRK Kronberg gut und sicher durch diesen Sturm gesegelt ist, ist in besonderem Maße den aktiven Mitgliedern der Bereitschaft und ihrer Leitung zu verdanken.
Reis begrüßte als Vertreter der Stadt Bürgermeister Christoph König, sowie den ehrenamtlichen Stadtrat für Integration ,Hans-Willi Schmidt. Beide unterstrichen in ihren Grußworten die Bedeutung des DRK für die soziale Struktur in Kronberg. Bürgermeister König bedankte sich für die ehrenamtliche Tätigkeit und verwies auf die gute Zusammenarbeit zwischen dem DRK und den städtischen Gremien und Dienststellen. Stadtrat Schmidt hob den außerordentlichen Einsatz bei der Einrichtung der Notunterkunft für ukrainische Geflüchtete und den zunächst fast einen Monat dauernden ehrenamtlichen Betrieb hervor. Für die Feuerwehren der Stadt Kronberg lobte der stellvertretende Wehrführer Thomas Dihn die gute Zusammenarbeit, die dieses Jahr ganz besonders häufig zum Tragen kam, denn es war ein „heißer Sommer“. Manuel Gonzales, im Hauptberuf Vorstand des DRK Landesverbands Rheinland-Pfalz, unterstrich als ehrenamtlicher Vorsitzender der Alzheimer Stiftung in Kronberg die Vernetzung mit dem Kaiserin-Friedrich-Haus des DRK.
Der Corona-Einfluss auf die aktive Arbeit begann bereits im Januar. Es gab endlich mal Schnee, was zur Folge hatte, dass die komplette Region mit Menschen, die endlich mal „raus“ wollten, überlaufen war und gestrandete, desorientierte Wanderer von DRK und Bergwacht zurück in die Zivilisation gebracht werden mussten.
Aufgrund des Lockdowns mussten alle Fortbildungen im ersten Halbjahr digital durchgeführt werden und der Einsatz bei einer Bombenräumung in Frankfurt war, außer der Durchführung von Blutspende-Terminen, die einzige Präsenzveranstaltung. Hier wurden die Evakuierten mit Essen und Getränken versorgt.
Im Rahmen der Hochwasserkatastrophe im Aartal wurden die aus dem Hochtaunuskreis zur Unterstützung ausrückenden 60 Helferinnen und Helfern von der Kronberger Verpflegungsgruppe mit Mahlzeiten für 24 Stunden ausgestattet, damit sie unabhängig von der lokalen Infrastruktur helfen konnten. Im weiteren Verlauf unterstützten sie bei der Trinkwasserversorgung vor Ort. Die Arbeit in einem Umfeld von Zerstörung und das Leid der Betroffenen machten diesen Einsatz zu einem sehr emotionalen Erlebnis inmitten einer Zeit in der sonst fast alles zum Stillstand gekommen war.
Trotz starker Corona Einschränkungen, den wegfallenden Veranstaltungen und damit geringeren Einnahmen für Sanitätsdienste, den laufenden Kosten, die nicht umsonst „laufende Kosten“ heißen, denn sie liefen weiter, gelang es das Jahr finanziell ausgeglichen zu gestalten. Um die in 2022 notwendig gewordenen Investitionen in die Ausrüstung zu finanzieren, wird das DRK in diesem Jahr den in den letzten Jahren unterbrochenen Spendenaufruf wieder durchführen. Alle Kronberger Haushalte werden in den nächsten Wochen ein Informationsblatt über die aktuelle DRK-Arbeit in Kronberg im Briefkasten vorfinden, dem auch ein Überweisungsträger für Spenden beiliegt. Der DRK hofft auf ein offenes Ohr zu stoßen.
Beendet wurde die Versammlung mit der Ehrung langjähriger aktiver Mitglieder: Für fünf Jahre, Ina Funke; zehn Jahre, Katharina Backhaus und Tim Nüchter; 30 Jahre, Thomas Jung; 40 Jahre, Peter Daniel und Jochen Schwieder; 55 Jahre, Klaus-Dieter Henkel une Thilo Schneider; 60 Jahre, Hans-Peter Track.
Jede ehrenamtliche Tätigkeit lebt von der Kontinuität. Das beginnt mit den ersten fünf Jahren, die zeigen, dass man das richtige Engagement gewählt hat. Die 60 Jahre von Hans-Peter Track und die jeweils 55 Jahre von Klaus-Dieter Henkel und Thilo Schneider zeigen dann sehr deutlich, dass hier Menschen eine ehrenamtliche Aufgabe angenommen haben und ihren Dienst an der Gemeinschaft in wirklich lobenswerter Weise erfüllen, was von den Anwesenden mit stehenden Ovationen belohnt wurde. (mw)