Am Feldrand gibt es keine „Blickachsen-Versperrung“

Oberursel (js). Hinterhöfe, Hasengärten, wenn diese Stichworte im Ortsteil Oberstedten fallen, war über viele Jahre Streit programmiert. Fast immer ging es dabei um mögliche Baugebiete und um die damit verbundene Zerstörung von Wiesenland und Feldgemarkung am Ortsrand Richtung Bad Homburg. Und natürlich um persönliche Interessen von Bauwilligen und anderen, die dies verhindern wollten. Oder eben das Gelände in ihrem Sinne nutzen wollten, etwa die Mitglieder des Reitvereins Oberstedten. Auf der neutralen Seite die Menschen, die das idyllische Gelände zwischen dem östlichen Ortsrand und der Tannenwaldallee als Freizeitzone zum Spazierengehen und Hundeausführen schätzen.

Der Bebauungsplan Nr. 261 „Ortsrand Dornholzhäuser Straße“ soll allen gerecht werden. Bürgermeister Hans-Georg Brum nannte ihn in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses einen „Kompromiss“, der Natur und Landschaft erhalte und keine „Blickachsen-Versperrung“ zur Folge habe. Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP wurde das B-Plan-Verfahren im Vorentwurf beschlossen, das Stadtparlament entscheidet darüber am 2. Juli. Für die SPD hatte Jutta Niesel-Heinrichs ihre Zustimmung davon abhängig gemacht, dass nun „endgültig Schluss mit vergangenen Plänen“ für das gesamte Gebiet sein müsse. Dem Kompromiss war hartes Ringen vorausgegangen, vor allem mit dem Reitverein Oberstedten, der die benachbarten Streuobstwiesen entlang der „Hasengärten“ und die großen Weideflächen nutzt.

Nun geht es hinter dem letzten Zipfel der Dornholzhäuser Straße noch um ein Plangebiet von knapp 7200 Quadratmetern Größe. Ziel ist die Bebauung mit drei Doppelhäusern und einem Einzelhaus mit Nebenhäusern in zweiter und dritter Reihe. Das Bebauungsfeld soll nicht größer als 5000 Quadratmeter sein, das Plangebiet von 2600 Quadratmetern Grünfläche im Übergang zur offenen Landschaft begrenzt werden. Vorgesehen sind maximal sieben Wohneinheiten mit zwei Vollgeschossen, die Doppelhäuser dürfen elf Meter hoch werden, das Einzelhaus acht Meter. Die große zusammenhängende Streuobstwiesenfläche hinter den Hasengärten und die vorhandenen Wiesenflächen mit zusammen rund 45 000 Quadratmetern sollen nicht angetastet werden. Die Erschließung des Plangebiets ist über die Dornholzhäuser Straße gesichert.

In der Oberstedter Grünzone mit Weideland wird gebaut. Foto: js



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