Ehrenbrief für Wolfgang Ritsert

Übergabe des Ehrenbriefs (v. l.): Christine Wiederspahn, Regine Ritsert-Dettmar (beides Töchter), Wolfgang Ritsert, Bürgermeisterin Antje Runge, Annette Ritsert (Tochter) und die Weißkirchener Ortsvorsteherin Susanne Kügel. Foto: Stadt Oberursel

Oberursel (ow). Der Hessische Ministerpräsident hat Wolfgang Ritsert den Ehrenbrief des Landes Hessen für seine herausragenden Leistungen und sein langjähriges ehrenamtliches Engagement verliehen, Bürgermeisterin Antje Runge hat ihm nun die Auszeichnung überreicht.

Sie dankte Ritsert für sein außerordentliches Wirken: „Den Menschen zuhören und helfen, das ist Ihre Stärke! Ihr ganzes Leben schon schenken Sie den Menschen Ihre Aufmerksamkeit, spenden Trost und stellen Ihr Wissen zur Verfügung. Seit über 70 Jahren engagieren Sie sich vor allem in der Gemeindearbeit. Die katholische Gemeinde St. Crutzen sowie die Caritas konnten immer auf Sie zählen. Oft haben Sie für Ihre Ehrenämter Ihre eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Danke für Ihr großartiges Engagement und Ihren Einsatz für die Oberurseler Stadtgesellschaft.“

Ritsert ist in Weißkirchen aufgewachsen und war schon in jungen Jahren Mitglied einer aktiven Jugendgruppe im Ort, engagiert im Turnverein Weißkirchen und ehrenamtlich tätig in der katholischen Pfarrei St. Crutzen. Schon immer wollte er den Menschen helfen, gab dafür sogar mit 30 Jahren seinen Kaufmannsberuf auf und studierte Sozialarbeit. Ab 1971 war er als Sozialarbeiter im Jugendstrafvollzug in Frankfurt/Höchst in der Jugendarrestanstalt, später in der Untersuchungshaftanstalt tätig. Ab 1975 war er bis 2001 Geschäftsführer des Kreis-Caritasverbands Hochtaunus mit Sitz in Bad Homburg.

Neben seinem Beruf ist er seit 1952 ununterbrochen ehrenamtlich tätig. Dabei profitierte vor allem die Gemeinde St. Crutzen von seinem Wirken. Ritsert war unter anderem 18 Jahre Vorsitzender des Pfarrgemeinderats und 30 Jahre Vorsitzender des Caritaskreises St. Crutzen. „In dieser Zeit wurde unser Wohnzimmer oft zum ehrenamtlichen Sozialbüro“, erinnern sich seine Töchter bei der Verleihung des Ehrenbriefs.

Nach seinem Renteneintritt besuchte Ritsert unter anderem pflegebedürftige Menschen der Sozialstation und tat, wofür den Pflegekräften meist die Zeit fehlt: „Ich habe zugehört und damit den Menschen und auch den Pflegekräften den Alltag erleichtert“, so Ritsert. Zudem war er 46 Jahre lang Ehrenamtsbetreuer für insgesamt 13 gesetzliche Betreuungen (früher Vormundschaften). Die letzte gab er erst vor zwei Jahren im Alter von 84 Jahren an das Amtsgericht zurück. Bei all seinen Ehrenämtern konnte er immer auf die Unterstützung seiner Familie zählen, die oft die Familienzeit zur Verfügung stellte. „Dafür bin ich vor allem meiner vor zehn Jahren verstorbenen Frau sehr dankbar“, so der Geehrte.



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