Oberursel (bg). „Drunter und drüber“ ging es bei der Vernissage der Künstlergemeinschaft „Prismo“ wahrlich nicht zu. Aber es gab herrliche Anregungen für Augen, Ohren und Sinne. Die zahlreichen Besucher der Vernissage konnten sich nicht nur an der großen Bildauswahl mit unterschiedlichsten Motiven und Arbeitstechniken satt sehen, die Vorsitzende Birgit C. Morgenstern sorgt regelmäßig für ein Wohlfühl-Ambiente und verwöhnte auch diesmal ihre Gäste mit Getränken, Häppchen und Musik. Die Ausstellung wurde stilvoll am Piano von Laurids B. Green musikalisch begleitet. Sie fand nahezu zeitgleich zur Eröffnung des Brunnenfests statt, trotzdem war der Andrang im Rathaus-Foyer groß.
Das Brunnenfest steht nicht nur für Partymeile, Musik, Schwof, lecker essen und trinken. Es hat noch ganz andere Highlights im Angebot wie eben diese Ausstellung. Die „Prismo“-Mitglieder präsentierten eine Werkschau auf teilweise sehr bemerkenswertem Niveau unter dem Motto „Drunter und drüber“. An der Ausstellung beteiligten sich neben Magnus Hornung, Kazuko Kasuy-Schlegel, Zofie Kwestorowska-Markowsky, Türkan Lau-Turan, Wladimir Lewtschenko, Birgit C. Morgenstern, Markus Oeffinger, Elke Riad-Siewert, Ingrid Schiller, Renate Schmid, Barbara Scholz-Evans und Reinhart Stoll auch Gäste aus Epinay wie Nicolette Moya und Armand Marty mit ihren Bildern. Die alltagstauglichen Exponate der kreativen Porzellanmalerinnen Annette Andernach und Ulrike Schöning, wie die kunstvoll schwarz-weiß gestalteten Vasen, sind nicht nur sehr dekorativ anzusehen, sondern auch spülmaschinentauglich. Da kauft man gleich nochmal so gern.
Regelmäßig findet ein Künstleraustausch zwischen Epinay und Oberursel statt. Zum Brunnenfest war wie üblich eine offizielle Delegation aus Oberursels Partnerstadt an der Seine angereist. Von den Künstlerfreunden hatten sich zwei Fotografen und Nicoletta Moya auf den Weg gemacht. Sie hatte für die Ausstellung das schöne Bild „Die Revolte des Seesterns“ mitgebracht.
Eine Fülle von Assoziationen ist den beteiligten Künstlern zu dem Motto in den Sinn gekommen. Wie „Friss oder stirb“, eine originelle Mix-Collage von Ingrid Schiller, die viele Blicke auf sich zieht. Bei Birgit C. Morgenstern war es ein heftiges, knallgrünes Froschgewimmel. Elke Riad Siewert fiel dazu ein Oberurseler Schankraum mit Braukessel ein, es gab viele Naturmotive wie das Meer und den weiten Himmel mit Wolken darüber. In den schönsten Farben hat das Türkan Lau-Tauran festgehalten. Des weiteren Blumen, Blätter, Flüsse und Wälder, geordnetes Chaos, zarte Abstraktionen und ein Gemälde im Schattenfugenrahmen mit LED-Beleuchtung.
Neu in dem Malzirkel ist Wladimir Lewtschenko, der mit zahlreichen Werken in der Ausstellung vertreten ist. Seine beiden Bilder von musizierenden jungen Menschen springen jedem Besucher, der das Foyer betritt, sofort ins Auge. Beim „Angry Grandpa“ geht es wahrlich „drunter und drüber“, das Bild von Markus Oeffinger ist ein echter Hingucker. Tief berührt steht der Betrachter vor dem in grau-schwarz-weiß-Tönen gehaltenem Bild von Magnus Hornung „Was gibt’s den heut’ Gutes“.
!Die Ausstellung „Drunter und drüber“ im Rathaus-Foyer ist bis zum 28. Juni montags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr, dienstags und mittwochs von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet.