Große Freude am zweiten Advent mit dem Pop- und Jazzchor

Die vorweihnachtliche Gesangsfreude des Pop- und Jazzchors Oberursel unter der temperamentvollen Leitung von Alexandra Ziegler-Liebst ist ansteckend.Foto: Sura

Oberursel (aks). „Dong, dong, dong“ mit diesen klangvollen Lauten betraten die Sänger des Pop- und Jazzchor Oberursel den Bühnenraum der Grundschule am Urselbach, den die Schulleiterin Christina Koch für das festliche Konzert „sehr gern“ am Sonntagabend zur Verfügung gestellt hatte, und stimmten die 120 Zuschauer auf einen vorweihnachtlichen Abend im Kerzenschein ein.

Der „little drummer boy“, der mit seinem Trommeln das kleine Jesuskind erfreute, eroberte sofort die Herzen, ebenso wie der (in deutscher Sprache) „Weiße Winterwald“ (Winter Wonderland!) und der alltime Gassenhauer „White Christmas“. Das anspruchsvolle und überraschende Programm, das ein hohes Maß an Gesangskunst voraussetzte, wurde von allen 40 Sängern bravourös präsentiert und das Leuchten in allen Gesichtern wirkte ansteckend. Die energische Chor-Leiterin, Alexandra Ziegler-Liebst, die 2020 den beliebten Chorleiter Marc Opeskin in der Coronazeit abgelöst hatte, beeindruckte durch ihr Temperament, ihre Präzision und vor allem ihre unbändige Spielfreude. Sie brachte nicht nur den Chor zu Höchstleistungen, sondern forderte auch das Publikum zum Mitsingen auf, das sogar einen Kanon voller Inbrunst zu Gehör brachte. Nicht nur englische und schwedische und nordische (in Lautsprache!) Weihnachtslieder erklangen in schönster und anrührender Weise, auch die deutschen Festlieder erfreuten das Publikum.

Die Sängerinnen Cathleen Lenz und Birgit Riedel erzählten von einer schönen Tradition, die in West-Berlin entstand, wo man gleich nach dem Mauerbau Kerzen in die Fenster stellte, um den Schwestern und Brüdern in Ost-Berlin zu zeigen „wir denken an Euch“. Sie stellen immer noch Kerzen in die Fenster und freuen sich ehrlich, heute „ohne Mauer und Stacheldraht“ nebeneinander zu stehen.

Ein Jahr hat der Chor dieses fast zweistündige Programm vorbereitet und eingeübt, auch im Sommer bei 32 Grad „Leise rieselt der Schnee“ gemeinsam im Garten geträllert. Fünf kleinere Ensembles hatten ihre eigenen hochkarätigen Lieder selbstständig einstudiert, und das Solo „O holy night“ von Sopranistin Megan Wellens war Finale und Höhepunkt des Abends.

Es tat gut, mal die Augen zu schließen und sich in der Stille einer kleinen Kirche zu wähnen, wo dieses Lied entstand. Die Freude schöner Lichtfunken sprang an diesem zweiten Advent über, die Freude auf die Ankunft des Christkinds und mit ihm die Hoffnung und vielen Wünsche, die die Menschen bewegen. Die ewige Sehnsucht nach Licht und Frieden! Beim Schlussapplaus sprang das begeisterte Publikum von den Sitzen – Standing Ovations, das gab es lange nicht und war wohl verdient. Als Dankeschön die Zugabe „Feliz Navidad“, ein sonniger und euphorischer Weihnachtsgruß an die ganze Welt, in den alle einstimmten.

Der Chor hätte zwar einen Sängerinnenstopp, aber singende Männer seien stets willkommen. „Männer in Chören haben ein gutes Leben“, versicherte Ziegler-Liebst schmunzelnd. Informationen zum Verein gibt es im Internet unter www.gesangverein-weisskirchen.de



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