Mit einem guten Frühstück Spenden sammeln für Iskenderun

Die stolzen Verkäufer haben das Büfett für ihre Mitschüler aufgebaut und erwarten den großen Ansturm. Foto: Grundschule am Eichwäldchen

Oberursel (ow). Die Grundschule am Eichwäldchen hat nach dem Erdbeben in der Türkei eine große Spenden-Frühstücks-Woche veranstaltet. Zu den beiden Pausen gab es von Kindern und Eltern gespendete belegte Brötchen, Obstspieße, Laugengebäck und Kuchen, die für kleines Geld erworben werden konnten. Auf einem großen Plakat wurde die Aktion als „Gemeinsam für Iskenderun“ beworben.

Mit viel Freude und Hallo kamen die Klassen zeitlich gestaffelt morgens in die Aula, um am großen Büfett auswählen zu können. Die Viertklässlerin Lieselotte erzählte: „Ich bin extra um halb sechs aufgestanden, um den Teig frisch machen zu können, damit es auch wirklich gut schmeckt“. Andrew aus dem vierten Jahrgang berichtete von den leckeren ukrainischen Apfeltaschen, die er mit seiner Mutter gebacken hatte.

Die Idee war entstanden, als der Hausmeister der Schule, Kazim Küpeli, von seiner Heimatstadt Iskenderun und den vielen obdachlosen Menschen erzählte und einige Medienberichte darüber in den Nachrichten zu sehen waren. Schnell waren sich Lehrkräfte, Kinder und Eltern in der Schulgemeinde einig, dass sie in einer Gemeinschaftsaktion helfen wollten. Gerade für die Grundschüler, die allesamt eine sehr gute und freundschaftliche Beziehung zum Hausmeister pflegen, war es wichtig, auf ihre Art helfen zu können. Das Kinder- und Familienzentrum Rosengärtchen veranstaltete am darauffolgenden Sonntag einen Kinder- und Babybasar und spendete den Erlös in Höhe von 400 Euro ebenfalls in den großen Topf der Grundschule.

Viele Eltern überwiesen zusätzlich einen Betrag auf das Spendenkonto der Schule, sodass, dass insgesamt 6500 Euro für Iskenderun zusammenkamen. Küpeli wird das Geld persönlich mit einem Freund nach Iskenderun bringen und weiß schon, dass ein Teil auf jeden Fall Kindern zugute kommen soll, die durch das Erdbeben zu Waisen wurden und in einer Zeltstadt leben.

Am Ende der Spendenwoche waren einige Erstklässler enttäuscht, dass die Aktion auslief. Schulleiter Klaus Puppe zog Bilanz: „Wir waren so erfolgreich mit unserer Gemeinschaftsaktion, ich danke allen Eltern und Kindern für ihren Einsatz und die große Spendenbereitschaft für Iskenderun.“

Aufgrund des guten Gemeinschaftserlebnisses wird in der Schule die Idee diskutiert, wie es wäre, öfters einen Frühstückstag einzubauen. Aus dem Erlös könnte ein Teil für einen guten Zweck gespendet werden und ein Teil in die Schule fließen, etwa für neue Pausenspiele.



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