Lesermeinung

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Unsere Leserin Katharina Bluhm aus Oberursel meint zum Beitrag „Mutter-Teresa-Straße bringt nur wenig neuen Verkehr“ in der Oberurseler Woche vom 26. Januar:

Die Begehung und anschließende Bürgerversammlung am 20. Januar zum Thema Verkehrsplanung war sehr aufschlussreich. Laut Verkehrsgutachten ist das Bauvorhaben Mutter-Teresa-Straße ohne jegliche Probleme umsetzbar. Die Zahlen spiegeln eine zumutbare Lage für alle Anwohner wider. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Leidtragenden des Bauprojekts am Ende wie so oft die Bewohner der Frankfurter- und Homburger Landstraße sind. Denn der gesamte Verkehr aus Bommersheim, weiteren Stadtteilen und auch der Verkehr aller Neubauten rund um den Oberurseler Bahnhof wird über diese beiden Straßen abfließen müssen. Folglich wird es immer schwieriger, mit dem Auto oder Fahrrad aus Bommersheim herauszufahren.

Ich frage mich schon lange, muss man denn eigentlich alles umsetzen, was möglich ist? Immer höher, schneller, weiter? Immer mehr Wohnungen, Häuser und anderes? Ist das denn der richtige Weg?

Als Oberurseler Bürger muss man sich doch langsam fragen, wo ist eigentlich der Nutzen dieser ganzen Bauprojekte? Betreuungsplätze für Kinder fehlen, Schulen sind bereits an ihrer räumlichen Kapazitätsgrenze, auf Arzttermine wartet man monatelang, und das Straßenverkehrsaufkommen ist zu den Stoßzeiten oft unerträglich geworden. Und wäre das noch nicht genug, beschließen die gewählten Vertreter unserer Stadt dann auch noch saftige Erhöhungen von der Grundsteuer bis hin zu den Friedhofsgebühren.

Von Bürgermeisterin Runge wird das neue Großprojekt in Bommersheim für richtig empfunden. Bezahlbarer Wohnraum sei wichtig. Ich stimme hier voll und ganz zu. Nur nimmt man die oben aufgeführten Probleme, wird dieser bezahlbare Wohnraum wieder durch die Hintertür kassiert.

Was tun unsere Stadtverordneten eigentlich gegen leerstehende Wohnimmobilien und Bürokomplexe? Bevor auf jeder noch bestehenden Grünfläche eine neue Betonwüste errichtet wird, sollte dieses Thema am besten parteiübergreifend angegangen werden.



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