Lesermeinung

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Unsere Leserin Sabine Kunz aus Oberursel meint zu den Überlegungen, den Wochenmarkt vom Marktplatz zu verbannen:

Die Grünen wollen den Wochenmarkt dauerhaft vom historischen Marktplatz Oberursel verbannen. Der Wochenmarkt aber gehört samstags auf den Marktplatz. Um in der ganzen Stadt zum bummeln einzuladen, muss das Ziel ein Samstagskonzept für den Epinay-Platz sein. Die Grünen zeigen mit ihrem Vorschlag, dass sie den Blick für das Alleinstellungsmerkmal unseres Marktplatzes und unserer Stadt verloren haben. Unser historischer Marktplatz soll nach Vorstellung der Grünen zu einem Platz für Freiluft-Gastronomie verkommen, auf dem hin-und wieder mal eine Veranstaltung stattfindet. Das zeigt eine völliger Konzeptlosigkeit der Grünen für die Entwicklung unserer Innenstadt, denn ein tragfähiges alternatives Konzept für eine ständige Nutzung des historischen Marktes unter Einbindung der Strackgasse, haben die Grünen augenscheinlich nicht.

Statt dessen preisen sie den Nutzen des Epinay-Platzes wegen dessen Parkplatzangebots nach dem Motto: Mal schnell mit dem SUV für das grüne Gewissen Gemüse auf dem Epinay-Platz geholt und wieder weg, so hat man dann auch mehr Zeit für einen Bummel im MTZ oder auf der Goethestraße.

Ja, es gibt einige Mitbürger, die an Markttagen kreuz und quer parken. Aber Letzteres ist mehr die Frage eines vernünftigen Verkehrskonzepts für die Eppsteiner-Straße, deren Anwohner und den historischen Markt – übrigens Dezernat Fink/Grüne – statt den bequemen Weg zu gehen, den Verkehrssündern zu weichen und unseren Marktplatz und die Strackgasse sterben zu lassen.

Und ja, unser Markplatz ist schief! Aber unser historischer Markt mit Gemüse-, Fleisch- und Gewürzständen vor liebevoll renovierten Fachwerkhäusern, dem Alten Rathaus und dem St.-Ursula-Brunnen, der im Frühsommer vom Blumenstand umrahmt und im Herbst dem frischen „Süßen“ seinen Standort bietet, ist ein ganz besonderes Kleinod: Dem bunten Markttreiben gemütlich aus der am historischen Marktplatz schon vorhandenen Gastronomie zusehen und dann ein kleiner Bummel, vielleicht mit einer Bratwurst in der Hand, durch die Strackgasse hin zum Epinay-Platz, auf dem sich zum Beispiel ein „Naschmarkt“ befinden könnte.



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