Oberursel (fch). Der Berufsbildungstag in der Integrierten Gesamtschule (IGS) Stierstadt mit gymnasialer Oberstufe vermittelte Schülern im vertrauten Umfeld Einblick in Berufe, das Berufsleben und Unternehmen. Die Schule und ihr Kooperationspartner, der Verein für internationale Jugendarbeit (Verein vji) wollen im Rahmen des Projekts „JUSTAment“, einen Beitrag zur Berufsfindung der Schüler leisten.
Schulleiter Markus Herget begrüßte beim vierten Berufsbildungstag an der IGS Stierstadt neun Unternehmen und 150 Schüler aus der Jahrgangsstufe 9. Vor Corona präsentierten sich doppelt so viele Firmen, wie Ulrich Herrmann, Co-Koordinator Mittelstufe, Stufenleiter, Lehrer für Katholische Religion und Kunst, informierte. Er koordinierte den Berufsbildungstag an der IGS Stierstadt und den Verein für internationale Zusammenarbeit. Das Schulprojekt „JUSTAment“ vertrat Andreas Johannsen. Die Gelegenheit, ihr Unternehmen und ihre Produkte den künftigen Auszubildenden vorzustellen, nutzten die Awo Frankfurt, die Arbeitsagentur, das Dorint Hotel, die Ketteler-La Roche-Schule, Fachschule für Sozialwesen, höhere Berufsfachschule für Sozialassistenz, der Lebensmitteldiscounter Lidl und Hessens größtes Ausbildungsunternehmen Provadis. Zum ersten Mal an der IGS Stierstadt stellten sich die Metallfachschule Oberursel, das Tierheim Oberursel und das 1935 in Frankfurt gegründete und seit 1986 von Oberursel aus international tätige Familienunternehmen Weppler Filter vor. Alle Schüler wählten jeweils drei Schwerpunkte und Betriebe aus, mit denen sie sich jeweils eine Stunde beschäftigten. Die Firmen informierten jeweils drei Schülergruppen, um ihnen einen lebensnahen Einblick in die Berufswelt, ihre Unternehmen und Ausbildungsberufe zu geben.
Zu den Kunden von Weppler Filter, einem der Pionieren in der Präzisions- und Mikrofiltertechnik, gehören unter anderem Audi und VW. Das Unternehmen stellt Filter für die Autoindustrie her und har sich für Medizintechnik zertifizieren lassen. Die Schüler hatten viele Fragen an Bernd Sydow, den Abteilungsleiter Automatisierung und Werkzeugmechaniker-Ausbilder, den Verfahrensmechaniker-Azubi im ersten Lehrjahr Dennis Sidlo (21) und Rebekka Underberg aus der Personalabteilung. „Wir bilden für uns aus, wir wollen euch beschäftigen“, stellte das Trio klar. Die Kosten für einen der dualen Ausbildungsplätze belaufen sich auf 100 000 Euro pro Jahr.
„Wir suchen zwölf Azubis, davon sechs in diesem Jahr“, informierte Rebekka Underberg. Gesucht werden jeweils zwei Mechatroniker, drei Verfahrensmechaniker, vier Werkzeugmechaniker und je ein Industriekaufmann und eine Fachkraft für Lagerlogistik. Die Dauer der Ausbildung beträgt zwischen drei und dreieinhalb Jahren. Fragen hatten die Schüler zum Gehalt, zu den Sozialleistungen und zu den Fächern, auf die das Unternehmen Wert legt. Dazu gehören Allgemeinwissen, Deutsch und Englisch in den kaufmännischen Berufen, Mathe und Naturwissenschaften in den technischen Berufen. Um technische Zeichnungen anfertigen, lesen und umsetzen zu können, ist räumliches Vorstellungsvermögen wichtig. Die Anforderungen variieren je nach Beruf. „Angst zu haben braucht ihr keine, ihr könnt ein Handy bedienen. Wichtig ist, dass ihr Interesse habt.“
Weppler Filter setzt auf eine handlungsorientierte Ausbildung, bei der sich die Azubis um alles kümmern müssen. „Das ist eine intensive Form von Lernen. Man ist ab dem ersten Ausbildungstag gefordert“, informierte Fachabiturient Dennis Sidlo. Da die Ausbildung eine wichtige Basis bildet und die Berufswahl eine langfristige Entscheidung ist, sollten sich die Schüler frühzeitig Gedanken machen, sich mit Familienangehörigen und Bekannten über deren Berufe unterhalten und sich bei Firmen informieren. Der vierte Berufsbildungstag an der IGS Stierstadt bildete hierzu einen ideale Basis.