Das Blasorchester MGO zum Frühschoppen auf der Bühne am Rathausplatz.Foto: sis
Oberursel (sis). So wundervoll die ersten beiden Tage mit schönem Wetter gesegnet waren und viele Besucher anlockte, so wechselhaft war das Wetter am Sonntag und dennoch trotzten einige Besucher dem Wetter und besuchten den Ökumenischen Gottesdienst zur Fairen Woche auf der Bühne am Rathausplatz, die am Sonntag mit ihren unterschiedlichen Programmpunkten im Mittelpunkt stand. Auch die drei „Jungs“ von der Technik (Thomas, Sven und Benny) waren wieder am Start und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Zum Frühschoppen mit dem Blasorchester MGO hellte das Wetter wieder ein wenig auf und der Platz füllte sich mehr und mehr, um den Klängen der Magie der Filmmusik zu lauschen. Dabei suchten sich die MGO’s Künstler aus, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Begonnen wurde mit einem Medley der Werke von Hans Zimmer, der wohl Bekannteste, der aber der keine Ausbildung genoss und Filmmusik für Mission Impossible, Fluch der Karibik und weitere komponierte und im Gegensatz dazu folgte ein Medley mit der Filmmusik von John Williams, der unter anderem Kompositionen für Indiana Jones und Harry Potter schrieb und an denen sich die Zuschauer erfreuen durften.
Zu ganz anderer Musik tanzte die Taunus Tanzschule Oberursel und startete ihr zweistündiges Programm mit einem Flashmop auf der Rathausbühne, die bis auf den letzten Zentimeter mit Tänzern in ihren weißen Hüten gefüllt war. Sie boten dem Publikum ein buntes Programm von Hip-Hop, Linedance, Paartanz und Soli. Rund 150 Tänzer, die Jüngste drei Jahre alt, die Älteste über 80 Jahre alt, zeigten ihr Können und vor allem, das Tanzen Spaß macht, fit hält und Stimmung verbreitet, egal welche Stilrichtung getanzt wird. Und die duften auch die vier außergewöhnlich geschminkten jungen Tänzer des Eukatanz Studio am Vortag on stage erleben, die Ballett und koreanische Tänze aufführten und die Zuschauer in eine andere Welt verzauberten.
Zwölf Straßen und 30 Geschäfte nutzten den verkaufsoffenen Sonntag und öffneten ihre Türen. Teils fokus O. Mitglieder oder auch nicht – sie alle wollten Teil des Herbsttreibens sein mit völlig unterschiedlichen Ambitionen: Glückskind in der Strackgasse ist zum elften Mal dabei und freute sich vor allem am Sonntag auf Neukunden, samstags shoppen eher Stammkunden während des Herbsttreibens beschreibt Kristina Nickel das Einkaufsverhalten der letzten Jahre. Für Nicole Dassler, Inhaberin von Lilo Concept Store in der Unteren Hainstraße, dessen Namensgebung eine Kombination aus ihrem Zweitnamen Liselotte ist, steht die Gemeinschaft im Vordergrund und es sei wichtig, „zusammen etwas auf die Beine zu stellen, gerade in so schwierigen Zeiten im Einzelhandel, in denen Geschäfte schließen, weil der Online-Handel immer stärker genutzt wird. Und wer nichts zum shoppen bei ihr gefunden hat, durfte sich von einer Visagistin professionell schminken lassen. Gegenüber öffnete Bernd Steinecker seine Pforten und für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, dabei zu sein, vor allem, weil er seit einem viertel Jahrhundert fokus O. Mitglied ist und über viele Jahre Sprecher der Sparte Handel war und seiner Meinung nach das Herbsttreiben „das beste Fest ist, das Oberursel zu bieten hat“.
In der Vorstadt traf das Fest zeitgleich auf das 100-jährige Jubiläum der Firma Reul & Vogt, das sie gebührend feierten. „Wir sind stolz, in der Stadtmitte, nah an den Bürgern, ein Traditionsunternehmen zu haben, das mit der Zeit geht und für neue Energie und nachhaltige Haustechnik steht und die Grundversorgung der Stadt sichert“ beschreibt das Ehepaar Reul ihre Beweggründe. Die Metzgerei Brinkmann möchte ein Statement für den fokus O. setzen, gerade auch, weil die Strackgasse mit ihren vielen schönen und Eigentümer geführten Läden seit der Verlegung des Wochenmarktes auf den Epinayplatz weniger Laufkundschaft hat und der Altstadtmarkt dies nicht kompensiert. Die Buchhandlung Libra machte ihrem Motto „Immer mittendrin“ am verkaufsoffenen Sonntag alle Ehre und Antonia Stock „findet es immer schön, wenn was los ist und dafür bieten sich die Stadtfeste einfach an“.
Dem Wetter geschuldet, war die Stadt am Sonntag wesentlich leerer als an den Vortagen, dafür erfreute sich die Stadtpolizei und das Rote Kreuz an der Vernunft der Bürger, Besucher und des funktionierenden Sicherheitskonzepts an allen drei Tagen, ohne das die Feste in Orschel erst gar nicht stattfinden würden und nicht so schön wären.
Gratulation des fokus O., vertreten durch Reiner Herrmann (r.), der die Jubiläumstorte an Rüdiger Reul übergibt.Foto: fokus O.
Die Taunus Tanzschule Oberursel mit ihrem Flashmop auf der Rathausbühne am Sonntagmittag. Foto: sis


